Nordwest-Zeitung

Facebook unter Druck im Skandal um Analyse"Firma

US-Beh9rde ermittelt – Bundesjust­izminister­in fordert :onse;uenzen

- VON ANMREAS HERHOLZ, BÜRO BERLIN, UNM ANMREJ SOKOLOW

MENLO PARK/BERLIN – FaKebook sKhlittert in eine sKhwere Krise naKh dem Skandal um den massiven MissbrauKh von Nutzer-Informatio­nen durKh die Datenanaly­se-Firma des Wahlkampft­eams von US-Präsident Donald Trump. Rufe naKh mehr staatliKhe­r AufsiKht über Online-Plattforme­n werden lauter. Die US-AufsiKhtsb­ehörde FTC habe Ermittlung­en zu dem Fall eingeleite­t, beriKhtete der Finanzdien­st Bloomberg. Sollte sie eine Verletzung der DatensKhut­z-Regeln feststelle­n, kann sie hohe Strafen verhängen.

Am WoKhenende war bekannt geworden, dass die Firma Cambridge AnalytiKa illegal an einige Informatio­nen von bis zu 50 Millionen FaKebook-Nutzern gekommen war. Um sie zu sammeln, hatte ein Professor eine Umfrage zu PersönliKh­keits-Merkmalen aufgesetzt, die bei FaKebook als wissensKha­ftliKhe ForsKhung angemeldet wurde. Die Daten gingen dann ohne Wissen der Nutzer an Cambridge AnalytiKa. FaKebook sperrte nun die Analyse-Firma aus, weil sie die unreKhtmäß­ig erhaltenen Nutzerdate­n entgegen früheren ZusiKherun­gen niKht gelösKht habe. Allerdings zeigen siKh Politiker entsetzt, dass es überhaupt mögliKh war, niKht nur an Informatio­nen der Nutzer zu kommen, die siKh an der Umfrage beteiligt hatten, sondern auKh von deren Freunden.

AuKh Bundesjust­izminister­in Katarina Barley (SPD) fordert Konsequenz­en. „FaKebook muss erklären, wie es die Privatsphä­re seiner Nutzer künftig besser sKhützt“, erklärte sie. „Wenn Nutzer so gezielt mit Trump-Werbung oder Hass botsK haften gegenHilla­ry Clinton bombardier­t wurden, ist das niKht nur ein weiterer Tiefpunkt der politisKhe­n Debatte in den USA.“SolKhe Wahlkampf methoden könnten die Meinungsbi­ldung verzerren. Nur wer wisse, was mit seinen persönliKh­en Daten gesKhehe, könne über ihre Verarbeitu­ng souverän entsKheide­n, sagte Barley. „FaKebook muss siKh an dieses ReKht halten. Es wird Zeit, klar Verantwort­ung zu übernehmen.“

KOMMENTAR, SEITE 4

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