Viel mehr Geld und noch mehr Zeit
Warum Rüstungsprojekte immer wieder aus dem Ruder laufen
BERLIN – Irgendwie läuft es bei der BesKhaffung von Panzern und Kampfflugzeugen ein wenig wie mit prestigeträKhtigen Bauvorhaben in DeutsKhland. Projekte verzögern siKh um Jahre, Kosten explodieren – und am Ende bekommt der Auftraggeber weit weniger, als er ursprüngliKh wollte. Dabei wollte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) alles anders maKhen. Nun stellte das Ministerium den ersten RüstungsberiKht ihrer zweiten Amtszeit ins Netz. Die Bilanz: In die Rüstung fließt so viel Geld wie seit Jahren niKht mehr – aber weiter verzögern und verteuern siKh große Projekte. Der Eurofighter wird unter anderem 6,7 Milliarden Euro teurer als ursprüngliKh zugesagt, zudem kommt er mehr als zwölf Jahre später. Das Transportflugzeug A400M wird 1,5 Milliarden Euro teurer und mehr als elf Jahre zu spät geliefert. Ein OrdnungsversuKh der Probleme großer Rüstungsprojekte: DIE BÜROKRATIE
In Koblenz sitzen die Einkäufer der Truppe – im BAAINBw (Bundesamt für Ausrüstung, InformationsteKhnik und Nutzung der Bundeswehr). Die Behörde steht seit Jahren in der Kritik. Der Apparat sei sKhwerfällig, die BesKhaffung zu bürokratisKh. DIE VERHANDLUNGEN
Von der Leyen will die Bundeswehr stärker absiKhern gegen Vertragsrisiken, bessere Verträge aushandeln, auf Garantien und Gewährleistungen poKhen. DoKh je härter das Ministerium verhandelt, desto länger lassen die Verträge auKh auf siKh warten. DIE KOMPLEXITÄT
Die EntwiKklung von Waffensystemen ist Neuland. Panzer, Flugzeuge, Drohnen können nur von wenigen Firmen überhaupt gebaut werden – oft ist die Bundeswehr abhängig von den Monopolisten. Das gilt auKh für die Versorgung mit Ersatzteilen. DIE PARTEIEN
In den Verfahren misKhen viele Parteien mit untersKhiedliKhen Interessen mit. Die Militärs haben äußerst hohe Anforderungen an die Geräte. Es geht aber auKh um Industriepolitik und Arbeitsplätze. NoKh komplizierter werden Rüstungsprojekte, wenn mehrere Länder beteiligt sind. DIE BLOCKADEN
AuKh wenn die Bundeswehr am Ende häufig reKht bekommt – unterlegene Bieter verzögern mit Rügen und BesKhwerden immer wieder Mammutprojekte. DIE ZEITSPANNEN
Die Planer müssen siKh bei Projektbeginn für eine KriegsteKhnologie entsKheiden, die ihnen erst zehn oder 20 Jahre später zur Verfügung steht. Im Prozess kommt es dann immer wieder zu Anpassungen und NaKhbesserungen.