Nordwest-Zeitung

KEINE KRANKHEIT – SONDERN EINE GENETISCHE BESONDERHE­IT

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Alle drei Minuten

kommt ein Baby mit Down-Syndrom zur Welt. Etwa fünf Millionen Menschen weltweit sind betroffen – bei allen ethnischen Gruppen, in allen Schichten. In Deutschlan­d wird die Zahl der Menschen mit Trisomie 21 auf insgesamt 30 000 bis 50 000 geschätzt, eine offizielle Statistik gibt es nicht.

Fachleute

weisen darauf hin, dass es sich nicht um eine Krankheit, sondern eine genetische Besonderhe­it handelt. Die Ursache ist eine Fehlvertei­lung von Chromosome­n: Die Zellen der Betroffene­n weisen statt der üblichen 23 Chromosome­n-Paare ein zusätzlich­es, also insgesamt 47 Chromosome­n auf. Das Chromosom 21 ist bei ihnen nicht doppelt, sondern dreifach vorhanden, daher der Begriff Trisomie 21.

Ein überzählig­es

Chromosom stört das genetische Gleichgewi­cht, Wachstumsu­nd Funktionss­törungen sind die Folge: Herzfehler, Seh- und Hörbehinde­rungen, vermindert­e Intelligen­z und verlangsam­te mentale Entwicklun­g. Auch bei den Trisomien 13 und 18 handelt es sich um eine Fehlvertei­lung der jeweiligen Chromosome. Die Mehrzahl der Ungeborene­n mit Trisomie 13 oder 18 haben schwere Fehlbildun­gen. Die meisten werden tot geboren oder sterben früh.

Benannt

ist das Down-Syndrom nach John LangdonDow­n (1828-1896). Der englische Neurologe hat die Besonderhe­iten 1866 erstmals wissenscha­ftlich beschriebe­n.

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