Forscher wollen Bestand sichern
Letzter Nördlicher Breitmaulnashorn-Bulle gestorben
Er war einer der letzten seiner Art. Altersbedingt hatte „Sudan“sehr gelitten.
NANYUKI – Das letzte männliche Nördliche Breitmaulnashorn der Welt ist gestorben. Der 45 Jahre alte „Sudan“habe zuletzt altersbedingt stark gelitten – daher hätten die Tierärzte die Entscheidung getroffen, ihn am Montag einzuschläfern, teilte das Wildtierreservat Ol Pejeta in Kenia am Dienstag mit. „Er war ein großartiger Botschafter für seine Art“, sagte Richard Vigne, Leiter des Wildtierreservats
nördlich von Nairobi. „Eines Tages wird sein Tod hoffentlich als wegweisender
Moment für Naturschützer weltweit gesehen werden.“
Nach Sudans Tod gibt es weltweit nur noch zwei Tiere dieser Unterart des Breitmaulnashorns, Sudans Tochter und Enkelin. Mithilfe künstlicher Reproduktion versuchen Wissenschaftler, unter anderem am Berliner LeibnizInstitut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), den Fortbestand zu sichern. Eizellen der beiden Weibchen sollen mit vor längerer Zeit gewonnenen und eingelagerten Spermien verschmolzen werden.
Sudan wurde 1973 im heutigen Südsudan geboren. Er wurde gefangen und in einen Zoo nach Tschechien gebracht. Als jegliche Versuche der Fortpflanzung scheiterten, wurde er nach Ol Pejeta gebracht.