Nordwest-Zeitung

VfL-Frauen bauen Rückraum komplett um

Spur Petersen verlässt den Oldenburge­r Bundesligi­sten – Österreich­erin Kristina Logvin kommt

- VON OTTO-ULRICH BALS

Nach Malene Staal und Julia Wenzl geht im Sommer in Spur Petersen die nächste Rückraumsp­ielerin von Bord. Dafür kommt ein Talent aus Österreich.

OLDENBURG – Nun also doch! Die Vermutung machte schon seit mehreren Wochen die Runde, seit Dienstagmi­ttag ist es amtlich: Nach Malene Staal wird auch Simone Spur Petersen den Handball-Bundesligi­sten VfL Oldenburg nach nur einem Jahr wieder verlassen. Die Dänin und der Tabellenze­hnte haben den ursprüngli­ch bis 2019 datierten Vertrag „im beidseitig­en Einvernehm­en mit Wirkung zum 30.6. 2018 aufgelöst“, bestätigte Peter Görgen, Geschäftsf­ührer der VfLBundesl­iga-GmbH, die nicht ganz unerwartet­e vorzeitige Trennung von der dänischen Rückraumsp­ielerin.

Nägel mit Köpfen

Dass der dreimalige deutsche Pokalsiege­r im gleichen Atemzug die Neuverpfli­chtung der österreich­ischen Nationalsp­ielerin Kristina Logvin (35 Länderspie­le) bekannt gab, passt zudem ins Gesamtbild. Nach nur einer Spielzeit als Chefcoach ist Niels Bötel mit seinem Trainersta­b offengisch­en

sichtlich zu der Erkenntnis gekommen, den Rückraum grundsätzl­ich neu aufstellen zu müssen. Bis auf Nationalsp­ielerin Angie Geschke erfüllten die anderen Spielerinn­en aus den verschiede­nsten Gründen nur selten einmal höhere Bundesliga­ansprüche.

Da Julia Wenzl ihr Karriereen­de bekanntgab, Staal weg wollte und Spur Petersen ebenfalls mehrmals Wechselamb­itionen geäußert hatte, machten die VfL-Verantwort­lichen

jetzt Nägel mit Köpfen. Bestätigt haben dürfte sie bei ihren Überlegung­en auch die letzten Bundesliga-Auftritte der VfL-Frauen. Denn war Torjägerin Geschke (151 Saisontref­fer) nicht hundertpro­zentig fit oder in Bestform, krankte das Oldenburge­r Spiel speziell auch im Rückraum.

Bekannte Mutter

So gesehen ist den Oldenburge­rn mit der Verpflicht­ung

der 22-jährigen Logvin ein Coup gelungen. Die Spielmache­rin, Tochter der früheren Weltklasse-Handballer­in Tatjana Logvin (Hypo Niederöste­rreich), trug zwischen 2013 und 2015 das Trikot von Bayer Leverkusen, wurde mit den Werkselfen deutsche A-Jugendmeis­terin, und hat schon in jungen Jahren viel internatio­nale Erfahrung sammeln können. Logvin spielt aktuell beim norwe- Erstligist­en Molde HK. Zuvor hatte die Rückraumsp­ielerin schon bei renommiert­en Clubs in Spanien (Granollers) und Dänemark (Aalborg) unter Vertrag gestanden. Beim VfL unterschri­eb die Rechtshänd­erin einen Vertrag bis 2020.

„Ich habe sehr viel Gutes über den VfL gehört. Sowohl von meinem Nationaltr­ainer Herbert Müller als auch von Spielerinn­en, die in Oldenburg gespielt haben. Beim VfL habe ich die Möglichkei­t mich weiterzuen­twickeln“, will die 22-Jährige bei den Grün-Weißen einen weiteren Karrieresc­hritt unternehme­n.

Lob von Bötel

Ihr neuer Coach ist voll des Lobes: „Kristina konnte in ihren jungen Jahren bereits in verschiede­nen Ligen Erfahrunge­n sammeln. Sie besticht als Rückraummi­tte durch ihr Entscheidu­ngsverhalt­en im Angriff und ihren Spielwitz“, kommentier­te Bötel die neue Personalie. Zusammen mit Geschke, der wiedergene­senen Isabelle Jongenelen sowie den beiden Zugängen Helena Egelund Mikkelsen (Union Halle-Neustadt) und Myrthe Schoenaker (København Håndbold) soll die junge Österreich­erin dem VfL-Rückraum in der kommenden Saison zu neuer Durchschla­gskraft verhelfen.

Damit sollte der Umbau im Rückraum abgeschlos­sen sein.

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BILDER: ÖHB/HELMERICHS Will bald in Oldenburg ihre Treffsiche­rheit unter Beweis stellen: Kristina Logvin, hier im Trikot der österreich­ischen Nationalma­nnschaft. Kleines Bild: Simone Spur Petersen verlässt die VfL-Frauen dafür im Sommer.
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