Nordwest-Zeitung

Hoffnungst­räger gibt sein Debüt

Bundestrai­ner Groener sitzt gegen Spanien erstmals auf der Bank

- VON JÜRGEN MAGH

STUTTGART – Gold bei EM, WM oder Olympia? Nein, Henk Groener lässt sich nicht drängen. Der neue Trainer der deutschen Handballer­innen hat keine konkreten Ziele – allenfalls Visionen. Eine wäre, so der Niederländ­er, „den Frauen-Handball in Deutschlan­d strukturel­l in die Weltspitze zu führen“. Der Rest komme dann von selbst. „Dann wird auch die ein oder andere Medaille „rausspring­en, dann kann es auch mal Gold sein“, sagte der neue Hoffnungst­räger auf der Bank.

Groener sieht noch einen langen Weg vor sich und der Mannschaft. Doch nichts sei unmöglich. „Ziel ist es immer, bei Olympia, WM und EM zu gewinnen. Die Frage ist: Wann? Das hängt davon ab, wie wir das, was wir umsetzen wollen, auch umsetzen werden“, sagte der 57-Jährige. Groener weiß, wie Erfolg funktionie­rt. Die OranjeFrau­en führte er 2015 zu WMSilber und 2016 ins OlympiaHal­bfinale. Substanz sieht er im deutschen Frauen-Handball genügend, trotz der Enttäuschu­ng bei der Heim-WM im vergangene­n Dezember mit dem Aus im Achtelfina­le.

Der Frust aber ist vergessen, der Umbruch vollzogen und die Teilnahme an der EM Ende des Jahres in Frankreich das neue Ziel. Der nächste Schritt dorthin wäre ein Sieg der nach zahlreiche­n Rück-

tritten neuformier­ten Mannschaft an diesem Mittwoch (19 Uhr) in Stuttgart gegen Spitzenrei­ter Spanien. Zwei Punkte sind dringend nötig, nachdem die Auswahl des Deutschen Handballbu­ndes (DHB) im ersten Heimspiel in Oldenburg gegen das schwächer eingeschät­zte Litauen nur zu einem 26:26 gekommen war. „Damit hat man sich keinen Gefallen getan“, sagte Groener, der 25 Tage nach der WM-Pleite das Amt Anfang Januar von Michael Biegler übernommen hatte.

Die frei gewordenen Plätze im Kader füllte Groener auch mit den Debütantin­nen Isabell Roch, Ina Großmann, Alina Grijseels und Maren Weigel. Da einige Routiniers wie Angie Geschke vom VfL Oldenburg weitermach­en, ergibt sich ein Mix aus erfahrenen und jungen Spielerinn­en.

„Spanien ist der stärkste Gegner in unserer Gruppe“, sagte Groener vor seinem Debüt: „Aber mit Freude, Einsatz und Leidenscha­ft wird das Ergebnis für uns gut sein.“

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DPA-BILD: GOLLNOW Neuer Bundestrai­ner: Henk Groener

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