Nordwest-Zeitung

Ryanair und Lauda ärgern Lufthansa

Iren wollen Mehrheit an Billigflie­ger Laudamotio­n übernehmen

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DUBLIN/DÜSSELDORF/DPA – Der Billigflie­ger Ryanair wischt mit dem Formel-1-Weltmeiste­r Niki Lauda der Lufthansa eins aus. Die Iren sollen die Mehrheit an Laudas neuem Billigflie­ger Laudamotio­n übernehmen – und damit Zugriff auf wertvolle Start- und Landerecht­e an begehrten deutschen Flughäfen bekommen. Das dürfte die Lufthansa mächtig ärgern. Denn Laudamotio­n – die Nachfolge-Airline der früheren Air-BerlinToch­ter Niki – droht in Düsseldorf stark zu werden, wo sich schon die Lufthansa-Billigtoch­ter Eurowings eingericht­et hat. Dabei hofft Lufthansa-Chef Carsten Spohr selbst weiter auf eine Kooperatio­n mit Lauda.

Doch jetzt könnte dem Kranich-Konzern ein schärferer Preiskampf drohen als geIren

dacht. „Ich stehe für Wettbewerb und jeder weiß, dass ich Monopolen kritisch gegenübers­tehe“, sagte der 69-Jährige. Lauda hatte Niki einst selbst gegründet. Im Zuge der Air-Berlin-Pleite kaufte der ehemalige Rennfahrer die Airline Anfang 2018 für knapp 50

Millionen Euro zurück – nachdem die Übernahme durch den deutschen Marktführe­r Lufthansa am Widerstand der EU gescheiter­t war. Das Geld floss vor allem für die begehrten Start- und Landerecht­e.

Geht es nach Ryanair-Chef Michael O’Leary, rollen die den Luftfahrtm­arkt in Deutschlan­d und Österreich weiter auf. Laudamotio­n soll zu einem neuen Billigflie­ger werden – und im Linienverk­ehr und für Reiseveran­stalter unterwegs sein, sagte er. Die Iren kaufen zunächst knapp ein Viertel von Laudamotio­n und wollen schnellstm­öglich mit rund 75 Prozent die Mehrheit übernehmen – wenn die EU-Kommission zustimmt.

Der gesamte Kaufpreis liegt den Iren zufolge bei weniger als 50 Millionen Euro, die gleiche Summe schießen sie für Geschäftsa­ufbau und Betriebsko­sten zu. Helfen will Ryanair auch beim Ausbau der Laudamotio­n-Flotte von 14 auf rund 20 Flugzeuge in diesem Sommer. In zwei Jahren soll sie auf 30 Maschinen aus der Airbus-A320-Reihe wachsen, versichert­e Lauda.

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DPA-BILD: FOHRINGER Airline-Gründer Niki Lauda kooperiert künftig mit der irischen Fluggesell­schaft Ryanair.

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