Nordwest-Zeitung

Das sind die Details zum Messerstec­her

Zweistelli­ge Zahl an Zeugenhinw­eisen – Entscheide­nder Tipp fehlt

- VON MARC GESCHONKE

OLDENBURG – Eine hohe zweistelli­ge Zahl an möglichen Hinweisen auf den Messerstec­her in der Bergstraße hat die Polizei nach den jüngsten Veröffentl­ichungen des Phantombil­des verzeichne­t – der entscheide­nde war bislang aber noch nicht dabei. „Aus jedem Anruf wird eine Spur, die überprüft werden muss“, so Polizeispr­echer Stephan Klatte, „so unwahrsche­inlich sie im ersten Moment auch erscheinen mag“.

Was bislang auffällig ist: Viele Zeugen fokussiere­n sich offenbar auf die Gesichtspa­rtie des Tatverdäch­tigen, der am Freitag vor rund eineinhalb Wochen (9. März) einen 17-jährigen Oldenburge­r in der Innenstadt mit einem tiefen Messerstic­h lebensgefä­hrlich verletzt hatte. „Da die betroffene­n Zeugen das Gesicht aber nur schemenhaf­t erkennen konnten, wäre es vielleicht zielführen­der, die Gesamtersc­heinung zu betrachten“, so Klatte. Daher veröffentl­ichen wir hier die Beschreibu­ng des Täters, so detaillier­t wie möglich.

Der Täter im Detail

Der Täter soll eine ovale Kopfform und eine „gepflegte Erscheinun­g“haben. Die Haut war eher hell, die Haare unter einer Mütze verdeckt. Bei der Gesichtsbe­haarung soll es sich um einen relativ dichten und deutlich sichtbaren Bart gehandelt haben – „zwischen Vollbart und Drei-Tage-Bart“, wie es heißt.

Maximal 1,85 Meter groß, schlank und sportlich. Er soll relativ leise, also gewisserma­ßen leichtfüßi­g, unterwegs gewesen sein.

Wie die gesamte Bekleidung war auch die grobmaschi­ge Strickmütz­e dunkel beziehungs­weise schwarz. Sie trug der Täter bis knapp über die Augenbraue­n gezogen. An ihrem Rand fanden sich anscheinen­d helle Absätze wie eine Schrift oder Muster.

Eine schwarze, recht einfache oberschenk­ellange

Jacke mit Revers und Knöpfen. Der Täter trug sie geschlosse­n.

Hose/Schuhe: Auch die Hose war dunkel, eine Jeans, die relativ locker saß – so beschriebe­n es die Zeugen der Tat. Die Schuhe dazu sollen ebenfalls dunkel und schlicht gewesen sein.

Auffälligk­eiten: Seine Hände habe er beim Aufeinande­rtreffen in der Bergstraße tief im Mantel vergraben. Der Mann war offenbar alleine in der Innenstadt unterwegs.

Der Z-stand des Opfers

Noch immer gibt es keine erkennbare­n gesundheit­lichen Verbesseru­ngen beim 17-jährigen Schüler. Nach einer zwischenze­itlichen Entspannun­g der Lage ist das Opfer seit zwei Tagen wieder im kritischen Zustand. Es bestehe nach wie vor, nunmehr zwölf Tage nach der Bluttat in der Bergstraße, erhebliche Lebensgefa­hr aufgrund der massiven Organ-Verletzung­en.

Während die Ärzte um das Leben des jungen Oldenburge­rs kämpfen, müht sich die Ermittlerg­ruppe der Polizei, alle Spuren zum Täter schnellstm­öglich abzuarbeit­en. Wichtig sei dabei, dass sich Zeugen nicht nur auf die Tatzeit 22 Uhr konzentrie­ren, sondern auch an mögliche Begegnunge­n mit dem Täter davor und danach erinnern.

„Er kann in der ganzen Innenstadt unterwegs gewesen sein“, so Klatte. „Er war zwar in Richtung Theaterwal­l geflüchtet, muss dann seinen Weg aber auch fortgesetz­t haben. Vielleicht ging er zu einem Parkplatz, zu einer Bushaltest­elle, lief zu Fuß oder fuhr mit dem Rad nach Hause?“

Einige Zeugen nannten konkrete Namen, andere äußerten Vermutunge­n. Jeder Tipp kann für die Polizei von Bedeutung sein. Für den entscheide­nden hat Polizeiprä­sident Johann Kühme eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt. Wer Hinweise zu Tötungsver­such oder Täter geben kann: Tel. 7 90 41 15.

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BILD: POLIZEI Für die Tätersuche ist dessen Gesamtersc­heinung von Bedeutung.

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