Das sind die Details zum Messerstecher
Zweistellige Zahl an Zeugenhinweisen – Entscheidender Tipp fehlt
OLDENBURG – Eine hohe zweistellige Zahl an möglichen Hinweisen auf den Messerstecher in der Bergstraße hat die Polizei nach den jüngsten Veröffentlichungen des Phantombildes verzeichnet – der entscheidende war bislang aber noch nicht dabei. „Aus jedem Anruf wird eine Spur, die überprüft werden muss“, so Polizeisprecher Stephan Klatte, „so unwahrscheinlich sie im ersten Moment auch erscheinen mag“.
Was bislang auffällig ist: Viele Zeugen fokussieren sich offenbar auf die Gesichtspartie des Tatverdächtigen, der am Freitag vor rund eineinhalb Wochen (9. März) einen 17-jährigen Oldenburger in der Innenstadt mit einem tiefen Messerstich lebensgefährlich verletzt hatte. „Da die betroffenen Zeugen das Gesicht aber nur schemenhaft erkennen konnten, wäre es vielleicht zielführender, die Gesamterscheinung zu betrachten“, so Klatte. Daher veröffentlichen wir hier die Beschreibung des Täters, so detailliert wie möglich.
Der Täter im Detail
Der Täter soll eine ovale Kopfform und eine „gepflegte Erscheinung“haben. Die Haut war eher hell, die Haare unter einer Mütze verdeckt. Bei der Gesichtsbehaarung soll es sich um einen relativ dichten und deutlich sichtbaren Bart gehandelt haben – „zwischen Vollbart und Drei-Tage-Bart“, wie es heißt.
Maximal 1,85 Meter groß, schlank und sportlich. Er soll relativ leise, also gewissermaßen leichtfüßig, unterwegs gewesen sein.
Wie die gesamte Bekleidung war auch die grobmaschige Strickmütze dunkel beziehungsweise schwarz. Sie trug der Täter bis knapp über die Augenbrauen gezogen. An ihrem Rand fanden sich anscheinend helle Absätze wie eine Schrift oder Muster.
Eine schwarze, recht einfache oberschenkellange
Jacke mit Revers und Knöpfen. Der Täter trug sie geschlossen.
Hose/Schuhe: Auch die Hose war dunkel, eine Jeans, die relativ locker saß – so beschrieben es die Zeugen der Tat. Die Schuhe dazu sollen ebenfalls dunkel und schlicht gewesen sein.
Auffälligkeiten: Seine Hände habe er beim Aufeinandertreffen in der Bergstraße tief im Mantel vergraben. Der Mann war offenbar alleine in der Innenstadt unterwegs.
Der Z-stand des Opfers
Noch immer gibt es keine erkennbaren gesundheitlichen Verbesserungen beim 17-jährigen Schüler. Nach einer zwischenzeitlichen Entspannung der Lage ist das Opfer seit zwei Tagen wieder im kritischen Zustand. Es bestehe nach wie vor, nunmehr zwölf Tage nach der Bluttat in der Bergstraße, erhebliche Lebensgefahr aufgrund der massiven Organ-Verletzungen.
Während die Ärzte um das Leben des jungen Oldenburgers kämpfen, müht sich die Ermittlergruppe der Polizei, alle Spuren zum Täter schnellstmöglich abzuarbeiten. Wichtig sei dabei, dass sich Zeugen nicht nur auf die Tatzeit 22 Uhr konzentrieren, sondern auch an mögliche Begegnungen mit dem Täter davor und danach erinnern.
„Er kann in der ganzen Innenstadt unterwegs gewesen sein“, so Klatte. „Er war zwar in Richtung Theaterwall geflüchtet, muss dann seinen Weg aber auch fortgesetzt haben. Vielleicht ging er zu einem Parkplatz, zu einer Bushaltestelle, lief zu Fuß oder fuhr mit dem Rad nach Hause?“
Einige Zeugen nannten konkrete Namen, andere äußerten Vermutungen. Jeder Tipp kann für die Polizei von Bedeutung sein. Für den entscheidenden hat Polizeipräsident Johann Kühme eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt. Wer Hinweise zu Tötungsversuch oder Täter geben kann: Tel. 7 90 41 15.