Ganz fix auf die Theaterbühne
Jan-Hendrik von Minden kommt mit Bochumer Truppe zum Gastspiel in seine frühere Schule
1C0 H,2,1Ä,1 0aÄ ,e iür das Theaterprojekt. Zu den Ausgewählten gehört auch Jan-Hendrik von Minden. Theaterluft schnupperte der Ohmsteder schon als Säugling.
NADORST/OHMSTEDE/BOCHUM – Einen Plan B hatte Jan-Hendrik von Minden nicht. Es musste einfach klappen. Den 20-Jährigen, der schon als Baby Theaterluft schnupperte, zieht es einfach auf die Bühne. Und so bewarb sich der Ohmsteder, gleich nach dem bestandenen Abi an der IGS Flötenteich im vergangenen Jahr, für das Bochumer Projekt „Theater Total“. Mit ihm machten das fast 150 weitere junge Leute. In einem Auswahlworkshop wurden 28 von ihnen ausgewählt: Jan-Hendrik von Minden ist dabei.
Und kommt nun zurück in die Heimat – sogar in seine frühere Schule. Denn ab dem 9. April geht die Truppe mit ihrer Inszenierung von „Romeo und Julia“auf Deutschlandtournee (siehe Infokasten). Am Freitag, 23. März, ist erst einmal Premiere. Deshalb ist Jan-Hendrik von Minden zurzeit ganz schön im Probenstress – und so langsam heißt es auch Abschiednehmen von den Dozenten (einige von der Folkwang-Universität und vom Wuppertaler Tanztheater).
Im Buggy zu Probe
„Theater Total“ist ein in Deutschland einmaliges Theaterprojekt für junge Menschen zwischen 18 und 28 Jahren, die hier die Möglichkeit bekommen, sich in verschiedensten Sparten einer Theaterproduktion auszuprobieren. Diese Chance wollte sich Jan-Hendrik von Minden nicht entgehen lassen. Und daran sind seine Eltern wohl nicht ganz unschuldig. Vater Benno von Minden spielt seit Jahrzehnten plattdeutsches Theater und gehört zum Ensemble des Ohmster plattdütschen Vereens. „Ich wurde schon als Baby im Buggy mit zur Probe genommen“, erzählt Jan-Hendrik von Minden. Da muss er wohl infiziert worden sein.
Die „Theaterkarriere“des Ohmsteders ging weiter über den Kinderclub und Jugendclub des Oldenburgischen Staatstheaters und der August-Hinrichs-Bühne sowie Sie machten das Rennen: Das „Theater Total“aus Bochum führt eine ganz eigene Inszenierung von „Romeo und Julia“auf. Mit dabei ist auch der Ohmsteder Jan-Hendrik von Minden (vorn rechts).
bei den „Jungen Hunden“der Kulturetage. Karim El-KorhalyJ, damals im Jugendclub des Staatstheaters, habe ihm vom „Theater Total“erzählt, so von Minden. Das war der Start für Plan A.
Begeistert erzählt der 20Jährige vom Theater-Projekt: „Über einen Zeitraum von zehn Monaten erlernen wir Grundlagen der Schauspielkunst sowie Tanz, Gesang, Kung-Fu, Fechten und Bühnenkampf.“Aber auch hinter den Kulissen müssen die Teilnehmer
alle Aufgaben übernehmen. „Das ist das Besonders“, sagt Jan-Hendrik von Minden und zählt auf: „Wir schneidern unter Anleitung die Kostüme, entwickeln Bühnenbildmodelle, beleuchten, waschen Wäsche, übernehmen die Zubereitung des gemeinsamen Mittagessens für 36 Personen und putzen das Hauptgebäude und die Bühne an jedem Haus- und Hoftag. Das ist immer donnerstags.“
Zehn Kilo Kartoffeln habe er schon geschält – auch eine
schnacken: „Mit Merle aus Kiel und mit Ole aus Hamburg.“
Zunächst stand ein Tanzstück – „Ichsoduso“– auf dem Spielplan. Es entstand aus Improvisationen und der Arbeit mit Requisiten wie Fallschirmseide, Fächern und Taschenlampen. Momentan dreht sich aber alles um „Romeo und Julia“.
Jeder spielt alles
Auf eine besondere Inszenierung darf sich auch das Oldenburger Publikum freuen. „Es ist wohl eine klassische Aufführung, aber mit unserer eigenen Textfassung“erzählt von Minden. Welche Rolle spielt er? „Alle“, so seine Antwort, Die Erklärung folgt sogleich: „Jeder Mann muss hier jede Männerrolle können, jede Frau jede Frauenrollen.“Das sei auch gut so, denn das Stück werde während der Tournee 40 Mal aufgeführt. „In der Bochumer Premiere bin ich Fürst Escalus.“
Als minimalistisch beschreibt der Oldenburger das Bühnenbild. „ Es besteht aus zwei großen Holztreppen auf Rollen. So ergibt sich immer wieder eine neue Szene.“Auch die Musik sei extra für das Stücke komponiert worden. Nun muss er aber zur 1. Hauptprobe. „Toi, Toi, Toi.“