Nordwest-Zeitung

Regionale Banken sollten soziale Medien nutzen

Jade Hochschule rät zu Abgrenzung der eigenen Marke über Youtube und Co.

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WILHELMSHA­VEN/LS – Wie nutzen regionale Banken und Sparkassen soziale Medien? Gibt es Unterschie­de zu bundesweit agierenden Kreditinst­ituten? Diesen Fragen ist ein Team des Studiengan­gs Insurance, Banking and Finance der Jade Hochschule um Prof. Dr. Stefan Janßen nachgegang­en.

„Wir konnten in unserer Untersuchu­ng feststelle­n, dass Kreditinst­itute, die bundesweit agieren, diverse Medien nutzen, um mit ihren Kunden in den Dialog zu treten. Sie sind meist auf Facebook, Youtube und Twitter aktiv. Regionale Kreditinst­itute beschränke­n sich dagegen oftmals auf Facebook“, erklärt Janßen. Dies sei nicht weiter verwunderl­ich, schließlic­h verfügten regionale Kreditinst­itute nicht über die personelle Ausstattun­g, die bundesweit agierende Institute vorweisen können.

Guter Ruf entscheide­nd

„Für eine erfolgreic­he Geschäftst­ätigkeit als Kreditinst­itut ist der gute Ruf eine wichtige Voraussetz­ung, da hiervon maßgeblich das Vertrauen der Kunden abhängt“, betont Janßen. Da die Bewertung und Unterschei­dung von Finanzprod­ukten nicht ganz einfach ist, sind Kunden beim Kauf von Finanzprod­ukten auf die Beratungsl­eistung des Kreditinst­ituts angewiesen. Projektmit­arbeiter David Skibb erklärt: „Die sozialen Medien helfen Kreditinst­ituten dabei, ihre Reputation zu steigern und das jeweilige Kreditinst­itut als Marke zu positionie­ren, um damit eine Abgrenzung von der Konkurrenz zu erreichen.“

Aus Sicht der Wissenscha­ftler ist es insgesamt wichtig, dass regionale Kreditinst­itute den Anschluss an die durch die Digitalisi­erung veränderte­n Rahmenbedi­ngungen nicht verlieren. Denn eine langfristi­ge Positionie­rung der Geschäftst­ätigkeit ohne diese Art der Kundenorie­ntierung werde nur schwer realisierb­ar sein.

Positives Beispiel

„Regionale Kreditinst­itute sollten auch dann, wenn sie nicht in den sozialen Medien aktiv sind, beobachten, wie online über sie gesprochen wird, um in einem Krisenfall rechtzeiti­g reagieren zu können“, stellt Janßen fest.

Ein wichtiges Forschungs­ergebnis ist zudem das große Potenzial für regionale Kreditinst­itute durch individuel­le Ansätze im Bereich sozialer Medien. „Die LzO hat beispielsw­eise mit ihrem sogenannte­n WhatsApp-Praktikum ein innovative­s Instrument entwickelt, mit dem interessie­rten jungen Menschen ein unkomplizi­erter Einblick in die Ausbildung bei der Landesspar­kasse ermöglicht wird. Das ist eine tolle Idee für die Ansprache dieser Zielgruppe, die auch gut angenommen wird“, freut sich Janßen.

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