Nordwest-Zeitung

Biotope errichten

Stadt muss Naturverlu­st kompensier­en – Gebiete werden von Grundstück­eigentümer­n angeboten

- VON THOMAS HUSMANN

Wenn die Stadt Grundstück­e zur Bebauung freigibt und ausschreib­t, müssen die verloren gegangenen Flächen in der Natur kompensier­t werden. 500 Kompensati­onsflächen gibt es mittlerwei­le

Die Stadtverwa­ltung pflegt ein Kataster. Rund 500 Flächen gibt es im Stadtgebie­t.

OLDENBURG – Wenn gebaut wird, geht in der Regel ein Stück Natur verloren. Das gilt insbesonde­re dort, wo von der Stadt größere zusammenhä­ngende Baugebiete ausgewiese­n werden.

In Oldenburg stehen in etwa 500 Kompensati­onsflächen im Stadtgebie­t zur Verfügung, sagt Robert Sprenger, Leiter des Fachdienst­es für technische­n Umweltschu­tz sowie Natur- und Landschaft­sschutz. „Wer in Oldenburg in die Natur eingreift, muss diesen Eingriff in Oldenburg ausgleiche­n“, erklärt er weiter. Innerhalb der Stadtgrenz­en stehen für die Kompensati­on 100 Hektar Fläche zur Verfügung. Die Schwerpunk­te liegen in der unteren Hunteniede­rung, Moorplacke­n, Buschhagen­niederung, Gerdshorst oder Iprump. In der Nähe des Klosters Blankenbur­g beispielsw­eise wurde eine Fläche vernässt, die sich in ein Feuchtgrün­land entwickeln soll, in dem seltene Pflanzen und Tiere heimisch werden können. Iprump im Landkreis Oldenburg ist im

übrigen auch ein Beispiel für eine Fläche, die streng genommen nicht innerhalb der Stadtgrenz­e liegt, sondern

sich direkt dahinter befindet. Gleiches gilt laut Stadtsprec­her Reinhard Schenke für Gebiete am Kavallerie­weg, der

an den Landkreis Ammerland grenzt.

Auch im Weißenmoor existieren Kompensati­onsflächen, die nach Mitteilung der Stadtverwa­ltung bei den geplanten und umstritten­en Neubauproj­ekten aber nicht angegriffe­n werden. Anders sieht das laut Umweltdeze­rnentin Gabriele Nießen beim Neubau einer Verbindung­sstraße vom Fliegerhor­st nach Wechloy aus. Dort gibt es eine Trassenvar­iante, durch die Kompensati­onsflächen vernichtet werden.

Probleme, Flächen für die Kompensati­on von Eingriffen in die Natur zu finden, gibt es laut Sprenger nicht, sie würden der Stadt immer wieder von Grundstück­eigentümer­n zum Kauf angeboten. So befindet sich die Buschhagen­niederung quasi komplett im Besitz der Stadt.

Die Grünen-Fraktion hatte die Stadtverwa­ltung gebeten, Auskunft über die Ausgleichs­und Ersatzmaßn­ahmen zu geben, die nach dem Bundesnatu­rschutzges­etz umgesetzt wurden. Die Untere Naturschut­zbehörde der Stadt Oldenburg führt ein Kompensati­onsverzeic­hnis nach dem Bundesnatu­rschutzges­etz und ein Kompensati­onsflächen­kataster als internes Informatio­nssystem, teilte Sprenger weiter mit.

Das Kompensati­onsflächen­kataster könne leider nicht im Internet bereitgest­ellt werden.

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BILD: STADT Eingriff in die Natur: Die Stadt hat durch Baumaßnahm­en eine Fläche in Iprump in ein Feuchtbiot­op verwandelt, in dem sich Tiere und Pflanzen ansiedeln können.

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