Biotope errichten
Stadt muss Naturverlust kompensieren – Gebiete werden von Grundstückeigentümern angeboten
Wenn die Stadt Grundstücke zur Bebauung freigibt und ausschreibt, müssen die verloren gegangenen Flächen in der Natur kompensiert werden. 500 Kompensationsflächen gibt es mittlerweile
Die Stadtverwaltung pflegt ein Kataster. Rund 500 Flächen gibt es im Stadtgebiet.
OLDENBURG – Wenn gebaut wird, geht in der Regel ein Stück Natur verloren. Das gilt insbesondere dort, wo von der Stadt größere zusammenhängende Baugebiete ausgewiesen werden.
In Oldenburg stehen in etwa 500 Kompensationsflächen im Stadtgebiet zur Verfügung, sagt Robert Sprenger, Leiter des Fachdienstes für technischen Umweltschutz sowie Natur- und Landschaftsschutz. „Wer in Oldenburg in die Natur eingreift, muss diesen Eingriff in Oldenburg ausgleichen“, erklärt er weiter. Innerhalb der Stadtgrenzen stehen für die Kompensation 100 Hektar Fläche zur Verfügung. Die Schwerpunkte liegen in der unteren Hunteniederung, Moorplacken, Buschhagenniederung, Gerdshorst oder Iprump. In der Nähe des Klosters Blankenburg beispielsweise wurde eine Fläche vernässt, die sich in ein Feuchtgrünland entwickeln soll, in dem seltene Pflanzen und Tiere heimisch werden können. Iprump im Landkreis Oldenburg ist im
übrigen auch ein Beispiel für eine Fläche, die streng genommen nicht innerhalb der Stadtgrenze liegt, sondern
sich direkt dahinter befindet. Gleiches gilt laut Stadtsprecher Reinhard Schenke für Gebiete am Kavallerieweg, der
an den Landkreis Ammerland grenzt.
Auch im Weißenmoor existieren Kompensationsflächen, die nach Mitteilung der Stadtverwaltung bei den geplanten und umstrittenen Neubauprojekten aber nicht angegriffen werden. Anders sieht das laut Umweltdezernentin Gabriele Nießen beim Neubau einer Verbindungsstraße vom Fliegerhorst nach Wechloy aus. Dort gibt es eine Trassenvariante, durch die Kompensationsflächen vernichtet werden.
Probleme, Flächen für die Kompensation von Eingriffen in die Natur zu finden, gibt es laut Sprenger nicht, sie würden der Stadt immer wieder von Grundstückeigentümern zum Kauf angeboten. So befindet sich die Buschhagenniederung quasi komplett im Besitz der Stadt.
Die Grünen-Fraktion hatte die Stadtverwaltung gebeten, Auskunft über die Ausgleichsund Ersatzmaßnahmen zu geben, die nach dem Bundesnaturschutzgesetz umgesetzt wurden. Die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Oldenburg führt ein Kompensationsverzeichnis nach dem Bundesnaturschutzgesetz und ein Kompensationsflächenkataster als internes Informationssystem, teilte Sprenger weiter mit.
Das Kompensationsflächenkataster könne leider nicht im Internet bereitgestellt werden.