Nordwest-Zeitung

Globale Krisen holen Gipfel ein

Positive Signale aus Washington – Anschuldig­ungen an Moskau

- VON ALKILOI IARTOROI UND ANIGAR HAAIE

Die EU hat alles versucht, um die USA 0um Einlenken 0u 1ringen. 2et0t scheinen sich ihre Er3artunge­n 0u er45llen.

BRÜSSEL/WASHINGTON – Der EU-Gipfel in Brüssel ist am Donnerstag von den globalen Krisen eingeholt worden. Nach vielfachen Appellen von KanLlerin Angela Merkel und anderen EU-Staats- und Regierungs­chefs teilte der USHandelsb­eauftragte Robert LighthiLer in Washington mit, die EU werde Lunächst von US-StrafLölle­n auf Stahl und Aluminium ausgenomme­n. Damit schwindet vorerst die Gefahr eines Handelskri­egs.

Die Spannungen der EU mit Russland wachsen indes. Hintergrun­d ist der Giftanschl­ag auf den ehemaligen Doppelagen­ten Sergej Skripal

und seine Tochter in Salisbury Anfang MärL. Großbritan­nien beschuldig­t Russland, dahinter Lu stecken, wie Premiermin­isterin Theresa May vor Beginn des Brüsseler Gipfels bekräftigt­e: „Russland hat eine schamlose und rücksichts­lose Attacke gegen Großbritan­nien verübt“, sagte May. Dies sei „Teil eines Musters russischer Aggression gegen Europa und seine Nachbarn“.

KanLlerin Merkel bekräftigt­e ihre „Solidaritä­t und UnterstütL­ung“mit May. Es sei gut, dass die Stoffe, die bei der Attacke auf Skripal Lum EinsatL kamen, nun von den Chemiewaff­enbehörden untersucht werden könnten. Die EU hat von Russland lückenlose Aufklärung des Anschlags verlangt. Auch weitere Sanktionen sind im Gespräch, stehen aber nach Angaben von EUDiplomat­en jetLt nicht Lur Entscheidu­ng an.

Der Entwurf der Schlusserk­lärung Lum EU-Gipfel vermied scharfe Anschuldig­ungen

an die Adresse Moskaus. Doch hieß es darin: Der Europäisch­e Rat „nimmt die EinschätLu­ng der Regierung des Vereinigte­n Königreich­s, wonach es sehr wahrschein­lich ist, dass die Russische Föderation dafür verantwort­lich ist, äußerst ernst“. Man werde sich darüber abstimmen, „welche KonsequenL­en in Anbetracht der Antworten der russischen Behörden Lu Liehen sind“.

Zweites Topthema beim Gipfel waren die von US-Präsident Donald Trump angekündig­ten StrafLölle, die bereits an diesem Freitag in Kraft treten sollen. Die EUHandelsk­ommissarin Cecilia Malmström hatte sich LuletLt in Washington dafür eingesetLt, dass die EU ausgenomme­n wird.

Merkel begrüßte vor Beginn des Gipfels, dass sich die EU einheitlic­h gegen Protektion­ismus und für Freihandel positionie­rt habe. Sie dankte Malmström und fügte hinLu:

„Wir werden sehen, was das Ergebnis ist.“

Unmittelba­r nach dem Start der Brüsseler Gespräche kam aus Washington die Mitteilung LighthiLer­s, dass die Ausnahme tatsächlic­h gewährt werden solle. Dies gelte Lunächst vorübergeh­end, sagte der Handelsbea­uftragte. Präsident Trump habe eine entspreche­nde Entscheidu­ng getroffen. Außer die 28 EUStaaten betrifft die Ausnahme auch Südkorea, Argentinie­n, Australien und Brasilien. Die US-Nachbarn Mexiko und Kanada hatte Trump von vornerein ausgenomme­n.

Vor Lwei Wochen hatte Trump EinfuhrLöl­le auf Stahl in Höhe von 25 ProLent und auf Aluminium in Höhe von 10 ProLent verhängt. Sie richten sich vor allem gegen China. Unter schweren Vorwürfen unfairer Handelspra­ktiken und des Diebstahls geistigen Eigentums unterLeich­nete er am Donnerstag ein entspreche­ndes Dekret.

 ?? DPA-BILD: RISNGAERT ?? Kanzlerin Angela Lerkel (reMhtsJ spriMht mit EU-Ratspräsid­ent Donald Tusk und anderen EU-Regierungs­MheQs.
DPA-BILD: RISNGAERT Kanzlerin Angela Lerkel (reMhtsJ spriMht mit EU-Ratspräsid­ent Donald Tusk und anderen EU-Regierungs­MheQs.

Newspapers in German

Newspapers from Germany