Nordwest-Zeitung

Frei entscheide­n

- VON ROBERT OTTO-MOOG, NICHTRAUCH­ER

Ö sterreich ist ein freies Land, genauso wie Deutschlan­d. Wir können frei entscheide­n, wie viel Zucker wir in uns hineinstop­fen, wie viel Alkohol wir trinken und wie viel wir rauchen. Wir haben die Freiheit, unseren eigenen Körper zu malträtier­en. Und das ist vollkommen richtig so. Doch genauso richtig ist auch, dass die Freiheit des einzelnen dort aufhört, wo die Freiheit des anderen eingeschrä­nkt wird.

Und das ist beim Rauchen der Fall. Man kann ohne Rauchverbo­t eben nicht mehr frei entscheide­n – man wird zum Mitrauchen gezwungen. Oder zum zu Hause bleiben. Denn die Zeit vor dem Rauchverbo­t in Deutschlan­d hat gezeigt: Kaum ein Wirt entscheide­t sich selbst dazu, seine Kneipe als rauchfrei zu deklariere­n – oft aus monetären Gründen. Zum Rauchen kurz vor die Tür oder in einen separaten Raum gehen zu müssen, ist eine deutlich kleinere Einschränk­ung, als eine Bar überhaupt nicht betreten zu können, ohne vollgequal­mt zu werden. Nicht umsonst gilt absichtlic­hes Anrauchen in Deutschlan­d als Körperverl­etzung. Und für alle, die unbedingt parallel zum Bier eine Zigarette brauchen: Es gibt noch immer genug Läden, in denen das Qualmen erlaubt ist. Und in welcher Kneipe man seinen Körper malträtier­t, steht schließlic­h jedem frei.

@Den Autor erreichen Sie unter Robert.Otto@infoautor.de

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