Nordwest-Zeitung

Die Formel 1 fährt nicht mehr „oben ohne“

Cockpitsch­utz soll Sicherheit erhöhen – Keine Grid Girls mehr – Neue Experten bei /TL

-

MELBOURNE – Km Wochenende startet die Formel 1 in die neue Saison. Mit vielen spannenden Fragen geht es am Sonntag ab 7.10 Uhr in Melbourne erstmals wieder um WM-Punkte.

Einmal um die Welt – und nach einem Jahr Abstinenz auch wieder nach Deutschlan­d. 21 Rennen umfasst der Kalender in dieser Saison, so viele wie bislang nur 2016. Der Hockenheim­ring ist zurück, allerdings läuft der Vertrag aus. Die Zukunft ist offen. Frankreich kehrt nach zehn Jahren zurück, Schauplatz ist erstmals seit 1990 wieder der Circuit Paul Ricard in Le Castellet. Nicht mehr dabei nach 19 Jahren ist der Große Preis von Malaysia. Ansonsten bietet der Kalender sowohl die mittlerwei­le bekannten Exoten wie Shanghai, Sotschi oder Baku als auch die Traditions­kurse von Monaco, Silverston­e, Spa und Monza. Was ist neu

Die Formel 1 fährt in ihrer 69. Saison nicht mehr „oben ohne“. Der Cockpitsch­utz Halo soll die Sicherheit der Fahrer weiter erhöhen. Kaum jemand findet die im Blickfeld der Fahrer zusammenla­ufenden Titanstreb­en schön, doch gegen das Plus an Sicherheit gibt es kaum Argumente. Neu ist auch, dass die Formel 1 vom gewohnten Zeitplan abweicht. Trainings und Qualifying­s finden in der Regel eine Stunde später als gewohnt statt. Rennen beginnen nicht mehr zur vollen Stunde, sondern um zehn nach. Der Start der meisten Europarenn­en wird gar um 70 Minuten auf 15.10 Uhr Ortszeit nach hinten verlegt. Die Formel-1Führung verspricht sich dadurch mehr TV-Zuschauer. Ein weiterer Beschluss, ist die Abschaffun­g der Grid Girls in der Startaufst­ellung. Künftig werden Kinder die Schilder der Fahrer halten.

Gibt es neue Fahrer

Der 20-jährige Monegasse Charles Leclerc ersetzt bei Sauber den Worndorfer Pascal Wehrlein, der nach zwei Jahren in der Formel 1 kein Stammcockp­it mehr erhalten hat. Damit sind erstmals seit 1996 nur noch zwei deutsche Fahrer dabei, der viermalige Weltmeiste­r Sebastian Vettel (Heppenheim/Ferrari) und der Emmericher Nico Hülkenberg im Renault. Bei Williams tritt der Russe Sergej Sirotkin (22) die Nachfolge des zurückgetr­etenen Altstars Felipe Massa (Brasilien) an. Der Star bei Williams ist aber der Ersatzfahr­er: Rund sieben Jahre nach seinem folgenschw­eren Rallye-Unfall, infolge dessen sein rechter Arm beeinträch­tigt ist, kehrt der Pole Robert Kubica (33) zumindest im zweiten Glied zurück in die Königsklas­se.

Wer ist Favorit

Mercedes ist nach vier Fahrerund Konstrukte­urstiteln in Folge die logische Referenz. Der Silberpfei­l zeigte bei den Testfahrte­n keine Schwäche. Die Vermutung liegt nahe, dass Weltmeiste­r Lewis Hamilton (England) und sein finnischer Teamkolleg­e Valtteri Bottas in Barcelona längst nicht alle Karten auf den Tisch gelegt haben. Nach den Eindrücken der Tests ist Ferrari mit Star-Pilot Vettel zwar ebenfalls standfest, aber nicht ganz so schnell wie Mercedes. Ungefähr auf einem Level mit Ferrari scheint Red Bull zu sein. Supertalen­t Max Verstappen, zarte 20, peilt seinen ersten WM-Titel an.

Wo läuft es im TV

Im deutschen Fernsehen nur noch bei RTL beziehungs­weise Tochtersen­der n-tv, Pay-TV-Sender Sky ist nach fast 22 Jahren raus. Dazu soll so schnell wie möglich das Angebot von F1 TV kommen, dem neu geplanten LiveStream­ing-Dienst der Formel 1. Der Start wurde allerdings bis auf Weiteres verschoben, in Melbourne findet nur ein Beta-Test statt. Die Zuschauer bei RTL müssen sich im Rahmenprog­ramm von einem altbekannt­en Gesicht verabschie­den: Experte Niki Lauda machte Ende 2017 Schluss, Ex-Weltmeiste­r Nico Rosberg und der frühere Pilot Timo Glock übernehmen im Wechsel den Job des Österreich­ers.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany