Kuhlen jagt in Japan nach Marathon-Bestzeit
Oldenburger Langstreckenläufer tritt bei Rennen in Tokushima an – Einladung des NLV
OLDENBURG/TOKUSHIMA – Im Sommer bietet Andreas Kuhlen als Trainer Laufreisen nach Kitzbühel an, an diesem Wochenende ist der Oldenburger selbst unterwegs. Der 34-Jährige startet an diesem Sonntag beim Marathon im japanischen Tokushima. Er ist vom niedersächsischen Leichtathletikverband zu dieser sportlichen Reise eingeladen worden.
„Das Land Niedersachsen hat eine Kooperation mit der Präfektur Tokushima und tauscht sich regelmäßig aus“, berichtet Kuhlen. Der NLV lädt in diesem Rahmen öfter Läuferinnen und Läufer nach Japan ein, so zum Beispiel Stefan Immega aus dem ostfriesischen Harlingerland. Mit ihm hat Kuhlen bereits Kontakt aufgenommen. „Es soll sehr schön da sein“, weiß der Oldenburger nun aus Erzählungen – aber was ihm noch wichtiger ist: „Es ist wohl eine schnelle Strecke.“
Die Einladung des NLV kam Ende Januar, als Kuhlen gerade im Trainingslager in Portugal war. Dort bereitete sich der für die LG Braunschweig startende Läufer auf einen Marathon vor. „Ich hatte eigentlich den Kandel-Marathon in Bienwald am 11. März geplant“, meinte Kuhlen. Da sein Training im Dezember aber „nicht ganz so rund“verlaufen war, kam ihm der etwas spätere Lauf ganz gelegen. Sein Training musste er jedenfalls nicht umstellen: „Es gibt zwei oder drei Brücken und keine weiteren Steigungen, und ansonsten ist die Strecke gleich lang“, scherzt Kuhlen. Nur windig soll es eventuell sein – aber das kennt er als Oldenburger ja.
Der Marathon wird sein
Dritter. Seine bisherige Bestzeit von 2:28:07 Stunden lief er in Berlin, damals hatte er sich jedoch bereits eine etwas schnellere Zeit erhofft – die erste Hälfte lief er in 1:11, dann schwanden etwas die Kräfte. Bei seinem zweiten Versuch über die 42,195 Kilometer war eigentlich nur ein schneller 35-Kilometer-Trainingslauf im Rahmen des Bremen-Marathon geplant. Als er dann aber vorn lag, entschied er sich spontan, doch durchzulaufen.
In Tokushima möchte er seine Bestzeit verbessern, am liebsten wäre ihm eine Zeit unter 2:25 Stunden. „Ich habe gut trainiert und zehn längere Läufe über mehr als 30 Kilometer absolviert – aber ein Marathon ist natürlich lang, da kann viel passieren“, meint Kuhlen, der auch nicht so genau weiß, wie er Jetlag, acht Stunden Zeitumstellung und die relativ hohe Luftfeuchtigkeit wegsteckt.
Der Besuch in Japan umfasst natürlich nicht nur den Lauf. „Ich freue mich auch darauf, das Land und die Kultur kennenzulernen“, sagt Kuhlen, der sich informiert hat: Zurzeit ist dort Kirschblütenfest. Gespannt ist er auch deshalb, weil er sich gut vorstellen kann, zu den Olympischen Spielen 2020 nach Tokio zu reisen – als Zuschauer, betont er schmunzelnd.
Eine Teilnehmerin des Programms „Lauf geht’s“, bei dem Kuhlen Headcoach ist, hat ihm zudem das Büchlein „Japanisch in 30 Tagen“mitgebracht. Das hat leider nicht so gut geklappt wie das „Lauf geht’s“-Motto „In sechs Monaten zum Halbmarathon“, aber Kuhlen hat sich trotzdem drüber gefreut.
Vielleicht kann er ja bei den offiziellen Treffen, die im Rahmen des Austauschs auf ihn warten, mit dem ein oder anderen Wort glänzen. „Die sind aber alle erst nach dem Marathon – der Vorbereitung auf den Lauf steht also nichts im Wege“, macht der Vollblutsportler aber doch deutlich, was für ihn bei dieser besonderen Laufreise im Vordergrund steht.