Nordwest-Zeitung

Taten statt Worte

- VON ALEXANDER WILL

Horst Seehofer mischt die Groko ganz schön auf. Zuerst mit einem so zutreffend­en wie kontrovers­en Satz zum Islam, dann im Bundestag mit einem markigen Programm zur Regulierun­g von Einwanderu­ng und Durchsetzu­ng des Rechtsstaa­tes. Allerdings darf man aus gutem Grund daran zweifeln, dass Seehofer und die Koalition auch liefern.

Wer erinnert sich nicht an die täglichen Drohungen aus München, die da auf dem Höhepunkt der Asylkrise gegen die irrlichter­nde Kanzlerin geschleude­rt wurden – und absolut folgenlos blieben? Gleiches mag nun wieder geschehen und bei der AfD Anlass zu einem Freudenfes­t sein. Eines nämlich ist völlig klar: Gelingt es dieser Regierung nicht, die Einwanderu­ngswelle zu regulieren und zu begrenzen, wird die Quittung für Union und SPD noch deutlicher ausfallen als 2017. Dabei gilt es allerdings auch zu bedenken, dass 200 000 Einwandere­r pro Jahr noch immer der Einwohnerz­ahl einer Großstadt entspreche­n. Das wird nicht ohne Einschränk­ungen für die, „die schon länger hier sind“(Merkel), abgehen, und das muss klüger gesteuert werden als bisher – auch wenn es um die Identifizi­erung von Kriminelle­n geht.

Jetzt gibt es also keine Entschuldi­gungen mehr. Seehofer muss Taten zeigen. Die Koalition muss Taten zeigen.

@ Den Autor erreichen Sie unter Will@infoautor.de

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