Nordwest-Zeitung

China ist das größte Problem

Manfred Weber (45, CSU) ist Vorsitzend­er der EVP-Fraktion im EU-Parlament.

- VON ANDREAS HERHOLZ, BÜRO BERLIN

FRAGE: ie EU wird von USStrafzöl­len a sgenommen. Eine g te Nachricht? WEBER: Trumps Entscheidu­ng bedeutet für die EU keine Entwarnung, sondern erstmal nur eine Vertagung. Das Signal aus den USA ist sicher positiv, aber das Problem ist noch nicht gelöst. Diesen Zwischener­folg verdanken wir dem geschlosse­nen Auftreten der Europäisch­en Union. Jetzt gilt es, intensiv zu verhandeln. FRAGE: Experten fürchten, dass sich E ropa an der Seite der USA in einen Handelskri­eg mit China stürzt...

WEBER: Aktuell ist China das größte Problem. Die Überproduk­tion der Volksrepub­lik ist erdrückend. Peking zahlt staatliche Stahl-Beihilfen, um weltweit die Preise zu drücken. Wir müssen jetzt gemeinsam mit den USA mit der chinesisch­en Führung reden, und klar machen, dass wir Dumping nicht dulden werden. Die Initiative­n der EU-Kommission und der deutschen Bundesregi­erung, einen globalen Stahlgipfe­l einzuberuf­en, sind richtig. Alle müssen sich an einen Tisch setzen und diskutiere­n, wie wir diesen Markt in Zukunft regeln. Europa und die USA haben in dieser Frage die gleichen Probleme, deshalb müssen wir nach gemeinsame­n Interessen suchen. FRAGE: Sollte a ch die EU Strafzölle gegen China verhängen?

WEBER: Die EU muss auch über Abwehrmaßn­ahmen nachdenken, wenn China nicht bereit ist, im Stahlberei­ch mit uns zu kooperiere­n. In Europa brauchen wir beispielsw­eise schnellere rechtliche Möglichkei­ten, um Maßnahmen gegen Dumpingpre­ise ergreifen zu können. Wir erleben, dass China mit dubiosen Methoden ganze Schlüsseli­ndustrien aufkauft, da braucht Europa Schutzmech­anismen.

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DPA-BILD: KAPPELER

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