China ist das größte Problem
Manfred Weber (45, CSU) ist Vorsitzender der EVP-Fraktion im EU-Parlament.
FRAGE: ie EU wird von USStrafzöllen a sgenommen. Eine g te Nachricht? WEBER: Trumps Entscheidung bedeutet für die EU keine Entwarnung, sondern erstmal nur eine Vertagung. Das Signal aus den USA ist sicher positiv, aber das Problem ist noch nicht gelöst. Diesen Zwischenerfolg verdanken wir dem geschlossenen Auftreten der Europäischen Union. Jetzt gilt es, intensiv zu verhandeln. FRAGE: Experten fürchten, dass sich E ropa an der Seite der USA in einen Handelskrieg mit China stürzt...
WEBER: Aktuell ist China das größte Problem. Die Überproduktion der Volksrepublik ist erdrückend. Peking zahlt staatliche Stahl-Beihilfen, um weltweit die Preise zu drücken. Wir müssen jetzt gemeinsam mit den USA mit der chinesischen Führung reden, und klar machen, dass wir Dumping nicht dulden werden. Die Initiativen der EU-Kommission und der deutschen Bundesregierung, einen globalen Stahlgipfel einzuberufen, sind richtig. Alle müssen sich an einen Tisch setzen und diskutieren, wie wir diesen Markt in Zukunft regeln. Europa und die USA haben in dieser Frage die gleichen Probleme, deshalb müssen wir nach gemeinsamen Interessen suchen. FRAGE: Sollte a ch die EU Strafzölle gegen China verhängen?
WEBER: Die EU muss auch über Abwehrmaßnahmen nachdenken, wenn China nicht bereit ist, im Stahlbereich mit uns zu kooperieren. In Europa brauchen wir beispielsweise schnellere rechtliche Möglichkeiten, um Maßnahmen gegen Dumpingpreise ergreifen zu können. Wir erleben, dass China mit dubiosen Methoden ganze Schlüsselindustrien aufkauft, da braucht Europa Schutzmechanismen.