Wenn die Musik das ganze Leben begleitet
Oldenburger Patrick Schütte spielt mit „Dry Dudes“in 3Raumwohnung
OLDENBURG – Musik begleitet Patrick Schütte schon sein ganzes Leben – doch seit einiger Zeit mehr denn je. „Ich habe im Moment quasi zwei Vollzeit-Jobs“, sagt Schütte. Der eine: Lehrer an der Musikschule des Emslandes. Dort unterrichtet der aus dem emsländischen Surwold stammende Musiker hauptsächlich Gitarre, an verschiedenen Standorten wie Meppen, Lingen und Papenburg. Der andere: Das Management seiner Pop-Band, den „Dry Dudes“.
„Ich sitze oft noch bis zwei Uhr nachts am PC“, meint Schütte. Derzeit allerdings ist er mit seinem 23-jährigen Duo-Partner, Erwin Holm aus Esterwegen (ebenfalls Emsland), auf Tour. Am kommenden Mittwoch, 28. März, spielen die beiden um 21 Uhr in der 3Raumwohnung, Abraham 13, in Oldenburg. Der Eintritt zum Konzert ist frei.
Musik hat Schütte schon sehr früh fasziniert. „Ich hatte als kleines Kind schon mehrere Spielzeuginstrumente und habe mich immer aufgeregt, dass da keine Töne rauskamen“, erinnert er sich. Also nahm er Unterricht, Klassische Gitarre. In der Pubertät
wechselte er zur E-Gitarre – natürlich. „Da hatte ich so eine Rebellierphase und dachte, das ist viel cooler“, sagt er schmunzelnd.
Auch in Bands spielte er schon in seiner Jugend. „Das war musikalisch nicht das wertvollste“, lacht Schütte. „Da haben wir erst einfach drauflosgespielt.“Auch während des Musik-Studiums in Osnabrück war er in „diversen Duos“mit Sängerinnen aktiv und ist in Pubs und Kneipen aufgetreten. Am Wochenende fuhr er jedoch immer ins heimische Surwold, um einen Chor zu leiten.
Ende 2015 nahm er mit dem Chor „Schola“an einem Talentwettbewerb in Neulehe (Emsland) teil – und hörte dort die Stimme seines jetzigen Duo-Partners Erwin. „Das war das erste Mal, dass er vor Publikum gesungen hat“, erzählt Schütte. „Seine Freunde hatten ihn angemeldet. Er war tierisch aufgeregt – aber seine Stimme war klasse. Er hat einfach jeden Ton getroffen. Also habe ich ihm meine Karte gegeben und gesagt: Lass‘ mal Musik machen.“
Ein paar Monate lang trafen sich die beiden und coverten Stücke – bis Holm eines Tages einen selbst geschriebenen Song mitbrachte. „Er hat den Text geschrieben und hatte die Melodie dazu im Kopf“, sagt Schütte. Kurz darauf veröffentlichten die Dry Dudes ihren ersten eigenen Song „That was love“– und der schlug ein wie eine Bombe: „Das Video hatte in zwei Wochen 50 000 Aufrufe.“
Seitdem ist viel passiert: Zwei Touren hat das Pop-Duo schon gespielt – komplett selbstorganisiert: „Ich habe einfach Kneipen und Veranstaltungsorte in ganz Deutschland angeschrieben und unser Video dazu gepackt“, erzählt Schütte. Die Resonanz auf den Konzerten war unterschiedlich, in Leipzig haben sie vor 10 Leuten gespielt, es waren aber auch mal 200 Zuschauer da. „In Leipzig kennt uns ja keiner, wir sind halt zwei Buben aus dem Emsland.“
Und zwei Alben haben die Dry Dudes aufgenommen. Nach der Debütscheibe „Fairytale“erschien vor einer Woche das Album „Memories“. Um was für „Erinnerungen“es geht, werden sie beim Abschlusskonzert ihrer dritten Tour in Oldenburg am Mittwoch musikalisch preisgeben.
P @ www.drydudes.de