Die „68er“haben was zu melden
Blick auf Schulzeit vor 50 Jahren – Abi-Treffen nach vier Jahrzehnten
Denkt man an die „68er“, kommen einem spontan Bilder von Studentenprotesten in den Sinn. Im Jahr 1968 sind aber auch ganz andere Dinge geschehen – wie hier zu lesen ist.
OLDENBURG – Ein „goldener Jahrgang“blickt zurück auf die gemeinsamen Jahre. Ehemalige, die vor 50 Jahren zusammen die Schulbank gedrückt haben, feierten ein Wiedersehen. Andere planen ein Klassentreffen erst noch und suchen nach Adressen.
Fachschule für Kindergärtnerinnen
Damals hießen sie sogar offiziell Kindergärtnerinnen, die jungen Frauen, die als Erzieherinnen für die Arbeit in Kindergärten ausgebildet wurden. Von den Kindern wurden sie auch nicht einfach mit dem Vornamen angesprochen, sondern da kam dann noch ein „Tante“davor. Da hieß die Brigitte dann Tante Brigitte. In Oldenburg gab es die Fachschule für Kindergärtnerinnen (heute BBS 3). Für die Abschlussklasse, die dort am 16. März 1968 ihr Examen ablegte, ist für dieses Jahr ein Treffen geplant.
Die Organisatorinnen suchen nun nach den Adressen der ehemaligen Mitschülerinnen. Auch die frühere Klassenlehrerin, zu der noch immer Kontakt besteht, will an dem Treffen teilnehmen: Das „Fräulein Hof“war damals 26 Jahre alt und hatte gerade ihre erste Stelle angetreten. „Fräulein“war die übliche Anrede für unverheiratete Frauen – andere Zeiten, andere Sitten. An die wollen sich die „Kindergärtnerinnen“nun zurückerinnern. Wer dem Jahrgang angehört, melde sich per Mail bei Gabriele Klöpper (gabitze2148@web.de) oder Karla Ackmann-Haensch (ackmann. haensch@googlemail).
Volksschule Nadorst
Mit einem Besuch ihrer alten Schule begann für die ehemalige Klasse 9s der früheren Volksschule Nadorst das Klassentreffen. Am 15. März 1968 waren die Neuntklässler entlassen worden, „um dann in die Lehre zu gehen“, sagt Hartmut Ahlers. Er hatte zusammen mit Winfried Gruel,
Molfgang Ernst und Hildburg Hellmann (geb. Kirchhoff) als Organisationsteam dafür gesorgt, dass der Tag des Wiedersehens mit einem Rundgang durch die Grundschule Nadorst begann. 28 Ehemalige waren begeistert. Abends im Restaurant „Athos“erinnerten sie sich zurück an die alten Zeiten. An den Klassenlehrer Herrn Wilhelmi, den sechs Mitschüler zu dessen 100. Geburtstag mit einem Präsentkorb überrascht hatten und der mit 102 Jahren verstorben war. Und an die verschiedenen Klassenfahrten. „Zum Beispiel die in der zweiten Klasse nach Jaderberg – im Pekolbus mit Anhänger“, erzählt Ahlers. Schön war’s. Künftig will sich die Klasse alle
zwei bis drei Jahre treffen.
-Llksschule Bürgerfelde-Babenend
Schon neun Jahre sind seit dem letzten Treffen der einstigen Klasse 9s vergangen, die 1968 die damalige Volksschule Bürgerfelde-Babenend verlassen hatte. Es wurde also Zeit für ein Wiedersehen. Auch hier sorgte ein vierköpfiges Organisationsteam dafür, dass die Ehemaligen „ihre“Schule besichtigen durften. Danach stand eine Stadtrundfahrt auf dem Programm. Abends ging es ins „Phönix“, wo die große Runde noch einmal tolle Klassenfahrten und Erlebnisse mit Lehrkräften Revue passieren ließ.
Oldenburg Kolleg
Vor 40 Jahren machten sie am Oldenburg Kolleg das Abitur. Jetzt trafen sie sich wieder. Und dabei war oft die Frage zu hören: „Wer bist denn Du noch mal?“Von 13 Schülerinnen und Schülern hatten die Organisatorinnen Renate Klarmann-Meyer und Marianne Schmeichel immerhin neun Ehemalige wiedergefunden, die inzwischen in Hilzingen, Kreuzlingen, Hamburg, Hannover, Gronau und Oldenburg leben.
Nach einer interessanten Führung durch den Schulleiter des Oldenburg-Kollegs und Abendgymnasiums, Bernd Beime, trafen sie sich zu geselliger Runde im „Florian“, wo in Erinnerungen geschwelgt wurde. Dazu waren auch zwei ehemalige Lieblingslehrer, Herr Bönnecke und Herr Stolt, eingeladen. Schule, Lehrer und die besondere Rolle des 2. Bildungsweges, aber auch die außerschulischen Aktivitäten wie politisches Engagement und geselliges Beisammensein gaben viel Gesprächsstoff. Besonders die Erinnerungen an die Exkursionen nach Großbritannien, Österreich, in die Niederlande und auf die Insel Baltrum trugen zur allgemeinen Erheiterung bei. Es war ein wunderbares Wiedersehen – da war man sich einig.