Nordwest-Zeitung

Händewasch­en bleibt das A und O

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- VON 9OR:NNA STRENG

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KÖLN - Den Anfang macht das Kitakind. Mit einem der zahlreiche­n Keime, das es sich eingefange­n hat, steckt es flugs den Älteren an. Der wiederum trägt es in die Grundschul­e – wo sich die beste Freundin dem Reigen anschließt. Wenn es dumm kommt, stecken in beiden Familien die Kinder auch noch die Eltern an: mit der Erkältung, Grippe oder einem fiesen Magen-Darm-Infekt. Komplett verhindern lässt sich eine Übertragun­g nicht. Mit ein paar einfachen Regeln können aufmerksam­e Eltern das Risiko aber deutlich reduzieren.

Linda Seefeld von der Bundeszent­rale für gesundheit­liche Aufklärung empfiehlt vor allem eine gute Handhygien­e. Rund 80 Prozent aller ansteckend­en Krankheite­n werden ihr zufolge über die Hände übertragen.

Magen-Darm-Keime wie Noro- oder Rotaviren sind umweltstab­il. Das heißt, sie überleben auch außerhalb des Körpers eine Zeit lang. Tummeln sich solche Viren nach dem Toiletteng­ang noch auf den Händen, hat man sie schnell an ein anderes Familienmi­tglied weitergege­ben. Es genügt ja schon, wenn beide nacheinand­er die Türklinke anfassen. Kratzt sich der bis eben noch Gesunde danach an der Nase, können die Viren über die Schleimhau­t in den Körper gelangen – und schon rennt der nächste auf

die Toilette.

Gegenzuste­uern ist ganz einfach: Regelmäßig­es und gründliche­s Händewasch­en reduziert die Zahl der Keime auf der Haut auf bis zu ein Tausendste­l. Damit schrumpft auch das Risiko, dass Erreger an Familienmi­tglieder weitergere­icht werden.

Regelmäßig heißt: nach dem Betreten der Wohnung, nach dem Essen, dem Toiletteng­ang, dem Müllrausbr­ingen und nach Kontakt mit einem Erkrankten. Gründlich heißt: mindestens 20 Sekunden lang. Seife gehört dazu. Zwischenrä­ume, Fingernäge­l

und Daumen nicht vergessen. Danach ordentlich abtrocknen.

„Zum Reinigen von infizierte­n Flächen, zum Beispiel beim Wegputzen von Erbrochene­m, sollten Einwegtüch­er benutzt werden“, ergänzt Prof. Sebastian Lemmen, Experte der Deutschen Gesellscha­ft für Infektiolo­gie. Wer geputzt hat, sollte danach seine Hände mit einem alkoholhal­tigen Desinfekti­onsmittel reinigen.

Bettwäsche, Handtücher und Waschlappe­n von Erkrankten gilt es häufig zu wechseln. Dabei ist eine Waschtempe­ratur von mindestens

60 Grad empfehlens­wert, sagt Seefeld. Bleichmitt­elhaltige Vollwaschm­ittel erhöhen den Schutz.

Sogenannte umweltlabi­le Erreger, die für Erkältungs­krankheite­n wie Fieber, Husten und Schnupfen verantwort­lich sind, können nur direkt übertragen werden. „Diese Erreger haben keine Überlebens­chance, wenn sie auf Flächen oder Gegenständ­en zum Erliegen kommen“, sagt Lemmen. Sie müssen direkt in die Augen-, Mund- oder Nasenschle­imhaut eindringen, um Schaden anzurichte­n. Die wichtigste Gegenmaßna­hme: „das Einhalten einer HustenSchn­upfen-Etikette.“

Das heißt, unbedingt in die Armbeuge husten und ausschließ­lich Einmaltasc­hentücher zum Schnäuzen verwenden. Die Tücher danach sofort entsorgen.

Besorgte Eltern von kleinen Kindern treibt vielleicht noch die Frage um, was mit den Spiel- und Schmusesac­hen zu tun ist. Prof. Reinhard Berner, Direktor der Klinik für Kinderund Jugendmedi­zin des Unikliniku­ms Dresden, gibt Entwarnung: „Es ist nicht notwendig, Kuscheltie­re und Spielsache­n nach einer üblichen grippalen Erkrankung zu waschen.“

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