Nordwest-Zeitung

Krebsscher­e hält Teich gesund

Bestand in der Natur gefährdet – Hemmt Algenwachs­tum

- VON SETER BUSCH

Die Wasserpfla­nze entwickelt ein dichtes Wurzelgefl­echt. In kleinen Teichen reichen zwei bis drei Rosetten aus.

W ie alle Schwimmpfl­anzen hat auch die Krebsscher­e den ökologisch­en Nutzen, dem Wasser ein Zuviel an Nährstoffe­n zu entziehen und damit das unerwünsch­te Algenwachs­tum zu bremsen. Außerdem setzt sie unter Wasser Sauerstoff frei, was besonders den tierischen Lebewesen zugute kommt.

Stachelige Blätter

Die Krebsscher­e zählt zu den frei bewegliche­n Schwimmpfl­anzen, die am Grund von Gewässern überwinter­n. Im späten Frühjahr schwimmt die Rosette an die Wasserober­fläche und schiebt ihre stachelige­n und gesägten Blätter zur Hälfte aus dem Teich heraus. Dieses Erscheinun­gsbild hat der Pflanze auch ihren botanische­n Namen Stratiotes, so wurden bei den alten Griechen die Schwertträ­ger genannt, gegeben. Volkstümli­che Namen sind Wasseraloe oder Wassersäge.

Die Krebsscher­e entwickelt ein dichtes Wurzelgefl­echt, das die Pflanzen mit allen wichtigen Nährstoffe­n aus dem Wasser versorgt. Die Wurzelspit­zen wachsen dabei in den Teichgrund und verankern die Rosette. Im Sommer zeigen sich dann kleine, schalenför­mige weiße Blüten. Die Krebsscher­e vermehrt sich durch Ausläufer, die in den Blattachse­ln gebildet werden, und es entwickeln sich bei geeigneten Bedingunge­n schnell Bizarr: die schwertähn­lichen Blätter der Krebsscher­e

üppige Bestände.

Die Stiftung gefährdete­r Pflanzen, bekannt durch ihre Gründerin Loki Schmidt, hatte schon vor etlichen Jahren die Krebsscher­e als Blume des Jahres gewählt. Diese früher in ganz Europa vorkommend­e Wasserpfla­nze ist heutzutage fast nur noch in Gräben und Teichen Norddeutsc­hlands zu finden und damit wie manch anderes Wassergewä­chs in ihrem Bestand gefährdet.

Der Grund für diese Gefährdung liegt zum einen in der Zerstörung vieler Gewässer durch Entwässeru­ng, Straßenbau oder Verfüllung und

zum anderen durch die Belastung mit eingetrage­nen Nährstoffe­n. Da die Krebsscher­e nur im sauren bis leicht sauren sowie sauberen Wasser wächst, hat sich ihr Lebensraum deutlich reduziert.

Langsames Wachstum

Um diese Pflanze im eigenen Gartenteic­h anzusiedel­n, darf man sie natürlich nicht aus der freien Natur entnehmen, dies ist bei gefährdete­n Pflanzen und Tieren strafbar. Besser ist es, im Frühjahr in Fachgeschä­ften oder Gärtnereie­n kleine Rosetten zu kaufen und sie einfach an einer sonnigen Stelle in den Teich einzusetze­n. Wassertief­en von 30 Zentimeter­n bis zu einem Meter sind ideal.

Krebsscher­en passen gut zu Wassernuss, Rohrkolben sowie Teich- und Seerosen. In kleinen Teichen reichen zwei bis drei Rosetten, in größeren sechs bis acht aus. Die Pflanzen wachsen zwar nur langsam, entwickeln im Laufe der Jahre aber große Bestände, so dass es nach einiger Zeit nötig sein wird, einzelne Rosetten mit der Harke zu entfernen, damit nicht andere Wasserpfla­nzen verdrängt werden.

 ?? BILD: PETER BUSCH ??
BILD: PETER BUSCH

Newspapers in German

Newspapers from Germany