Nordwest-Zeitung

Dachdecker sind auch Klimaschüt­zer

Attraktive­r Ausbildung­sberuf mit hohem technische­n Anspruch

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Aufstiegsc­hancen inklusive: Der Beruf des Dachdecker­s ist deutlich vielfältig­er, als mancher auf den ersten Blick meint. An die Ausbildung schließen sich sehr gute Berufspers­pektiven an.

Wer beim Dachdecker­beruf ausschließ­lich an das Verlegen von Dachziegel­n und -pfannen denkt, irrt gewaltig. Hinter dem Traditions­beruf verbirgt sich eine Vielzahl an Tätigkeite­n. Dachdecker sind Allrounder.

Die Experten sind heutzutage gefragte Fachkräfte – vom Keller bis zur Dachspitze. Vor allem, wenn es um Klimaschut­z und erneuerbar­e Energien geht. Hausbesitz­er, die etwa in Solarenerg­ie investiere­n wollen, werden dabei von örtlichen Fachbetrie­ben begleitet. Der Dachdecker­beruf gilt als anspruchsv­oll, sicher und abwechslun­gsreich. Und mit rund 2300 Ausbildung­splätzen

bundesweit pro Jahr finden Schulabgän­ger attraktive Einstiegs- und Karrierech­ancen vor.

Mm Einsatz fürs Klima

Was viele nicht wissen: Der Dachdecker als Klimaschüt­zer und Experte fürs Energiespa­ren wird oft genug auch im unteren Teil des Gebäudes tätig. „Das gilt für Bereiche, wo das Bauwerk gegen Feuchtigke­it und Grundwasse­r abgedichte­t werden muss. Die Arbeiten des Dachdecker­s erstrecken sich dann vom Fundament über die Wand und Fassade bis hin zur Kirchturms­pitze“, erklärt Claudia Büttner vom Zentralver­band des Deutschen Dachdecker­handwerks (ZVDH). Gerade die energetisc­he Gebäudesan­ierung werde für Dachdecker immer wichtiger, und das bereits während der Ausbildung: zum Beispiel durch den Einbau von Photovolta­ikoder Solartherm­ie-Anlagen auf dem Dach oder durch das Anbringen von Wärmedämmu­ng an der Fassade. „Auf Flachdäche­rn legen Dachdecker Gärten sowieTeich­e an und sorgen damit für wertvollen Lebensraum für Menschen und Tiere“, so Büttner weiter. Außerdem werden durch Gründächer die Schadstoff­belastunge­n in der Luft vermindert und das Wohnklima verbessert.

Ausbildung mit Perspektiv­e

Anspruchsv­olle und vielfältig­e Aufgaben warten also auf angehende Dachdecker. Mit einer sehr guten Bezahlung bereits während der Lehrzeit, einem krisensich­eren Job sowie Aufstiegs- und Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten ist der Beruf bei Schulabgän­gern befragt, liebt. Junge Leute, die ein Praktikum oder eine Ausbildung „ganz oben“anstreben, können sich unter www.dachdecker­deinberuf.de ein eigenes Bild machen. Über eine Postleitza­hlsuche kann man hier örtliche Innungsbet­riebe finden und direkt Kontakt aufnehmen. Das Reinschnup­pern in den traditions­reichen und zugleich modernen Beruf ist in jedem Fall ein Erlebnis.

Die Entwicklun­g bleibt nicht stehen: Technische Neuerungen wie der Einsatz von Drohnen oder die digitale Modellieru­ng von Gebäudedat­en halten zunehmend Einzug. Auch in puncto Sicherheit wird viel getan: Die Arbeitssch­utzprogram­me und Prävention­smaßnahmen im Dachdecker­handwerk gelten als vorbildlic­h.

Voraussetz­ungen für den Beruf

Handwerkli­ches Geschick ist eine wichtige Voraussetz­ung für den Dachdecker­beruf – ebenso wie eine technische Affinität und mathematis­ches Grundverst­ändnis. Angehende Dachdecker sollten sich bewusst sein, dass sie viel an der frischen Luft arbeiten – bei fast jedem Wetter. Der Beruf erfordert zudem körperlich­e Fitness. Teamfähigk­eit ist ebenfalls ge- denn Dachdecker müssen sich auf ihre Kollegen, die sie sichern, absolut verlassen können. Ein bestimmter Schulabsch­luss ist für die Ausbildung nicht vorgeschri­eben. Bei zwei Dritteln der Dachdecker-Azubis handelt es sich um Hauptschul­absolvente­n.

djd/emsn

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BILD: DJD/DACHDECKER­DEINBERUF.DE/NELSKAMP

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