Smartphone im Unterricht nutzen
Schüler sollen künftig eigene Geräte einsetzen dürfen – Minister Tonne: Machen Schule modern
Die Abordnung von Gymnasiallehrern an Grundschulen soll eingedämmt werden. Und das zum Sommer hin.
HANNOVER – Schüler an weiterführenden Schulen sollen nach Plänen von Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) zukünftig auch ihr eigenes Smartphone oder Tablet im Unterricht einsetzen dürfen. „Wir
planen in der Tat, das Mitbringen eigener Mobilgeräte verstärkt anzuschieben. Kom- munikation wird dadurch vereinfacht, wir machen Schule modern“, sagte Tonne. Die Nutzung eigener Endgeräte könne zur Medienkompetenz der Schüler beitragen.
Nach dem Wunsch des Kultusministers sollen sich die Schulen intensiv mit digitalen Medien beschäftigen. Dazu gehöre aber auch, dass sie ans schnelle Internet angeschlossen und vernünftig ausgestattet seien. Auch müsse gewährleistet sein, dass jedes Kind ein vernünftiges Endgerät habe, mit dem es im Unterricht arbeiten könne.
Als weiteres Projekt will Tonne die Abordnungskarawanen von Gymnasiallehrern an Grundschulen zum Sommer wieder eindämmen. „Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingen wird. Wir bemühen uns, die Unterrichtsversorgung an den Grundschulen deutlich zu verbessern“, erklärte der 41-jährige SPDPolitiker. Man könne wieder mehr Grundschullehrer einstellen, weil man wieder mehr Absolventen für dieses Lehramt haben werde. Außerdem gewinne man Lehrkräfte durch die Verlagerung der vorschulischen Sprachförderung in die Kitas.
Der Mangel an Pädagogen an Grund-, Haupt- und Realschulen ist nach Ansicht von Tonne nicht nur auf die Gehaltsstruktur zurückzuführen. Natürlich sei die Bezahlung immer ein wichtiger Aspekt, aber niemals die allein ausschlaggebende Komponente. Man müsse sich das Besoldungssystem in Gänze anschauen und überlegen, in welchen Schritten man für eine Steigerung der Attraktivität werben kann.