Nordwest-Zeitung

33 Jahre Gefängnis für Brandstift­er

Deutscher in den USA verurteilt – Ange<lich an Autismus erkrankt

- VON MARINA WUDY

4OS ANGE4ES – Wegen schwerer Brandstift­ung ist in Los Angeles ein Deutscher zu 33 Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden. Nach Überzeugun­g des Gerichts hatte der 30-Jährige zum Jahreswech­sel 2011/2012 mehr als 40 Feuer in verschiede­nen Stadtteile­n von Los Angeles gelegt, teilte das Gericht am Freitag (Ortszeit) mit.

Die Mutter des Verurteilt­en hatte über Jahre erfolglos um die Freiheit ihres Sohnes gekämpft, der an Autismus erkrankt sei und nicht wie ein normaler Strafgefan­gener behandelt werden dürfe. Verletzt wurde bei den Bränden niemand, der Schaden wurde auf rund drei Millionen Dollar beziffert.

Als Motiv für die Taten des 30-Jährigen gilt die Behandlung seiner Mutter, die mehrfach vorbestraf­t war und nach der Flucht in die USA im Dezember 2011 nach Deutschlan­d ausgeliefe­rt wurde. Das Amtsgerich­t Frankfurt verurteilt­e sie 2013 wegen Betrugs in mehreren Fällen zu drei Jahren Haft. Die USStaatsan­waltschaft warf dem Sohn in der Anklagesch­rift deshalb vor, er habe aus Wut und Rache die USA „zum Brennen“bringen wollen.

Da der Angeklagte zusätzlich zu seinem Autismus in der Untersuchu­ngshaft erkrankte, verzögerte sich der Prozess immer wieder. Im September 2016 wurde er schließlic­h von einem Geschworen­engericht schuldig gesprochen. Erst zu Beginn dieses Monats wurde der 30Jährige auch offiziell für schuldfähi­g erklärt. Am Freitag folgte dann das Strafmaß.

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