Nordwest-Zeitung

Copilot betrunken – Passagiere gestrandet

Im Cock;it festgenomm­en – Staatsanwa­ltschaft Stuttgart ermittelt

- VON JULIAN WEBER UND ROLAND BÖHM

STUTTGART – Ein Copilot hat die Reisepläne von 106 Passagiere­n durcheinan­dergebrach­t, indem er in Stuttgart kurz vor dem Abflug nach Lissabon im Cockpit betrunken festgenomm­en worden ist. Einem Mitarbeite­r des Flughafens waren der unsichere Gang und der Alkoholger­uch des 40-jährige Portugiese­n aufgefalle­n – er hatte deshalb am Freitag die Luftaufsic­ht und die Polizei informiert. Die Beamten stellten fest, dass der Mann deutlich alkoholisi­ert war, und holten ihn aus der Maschine.

Flug TP523 wurde gestrichen. Die Passagiere strandeten zunächst in Stuttgart und mussten die Nacht zum Samstag in einem Hotel verbringen. Wie die Fluggesell­schaft TAP Air Portugal mitteilte, war am Sonntagmit­tag etwa die Hälfte der Passagiere in Portugal angekommen, die anderen sollten am Montag ihr Ziel erreichen.

TAB hatte am Samstag auf Twitter zunächst mitgeteilt, dass erst am Montag wieder Plätze auf der Route verfügbar seien. Nach Angaben einer Flughafens­precherin flogen einige Passagiere aber später mit anderen Fliegern nach Portugal, andere reisten mit Zügen zu den Flughäfen Frankfurt und München.

Nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft Stuttgart droht dem Copiloten ein Strafbefeh­l wegen versuchter Gefährdung des Luftverkeh­rs. Laut Ermittlern wurde beantragt, seine Fluglizenz zu beschlagna­hmen. TAP will gegen den Mann ein internes Untersuchu­ngsverfahr­en einleiten.

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