Spektakulärer Sieg verleiht Rückenwind
Oldenburg setzt mit 102:98-Erfolg in Bayreuth Ausrufezeichen im Playoff-Rennen
Durch den Sieg in Bayreuth tankten die Baskets Selbstvertrauen für die Fortsetzung der Spitzenspiel-Wochen. Der nächste Gegner heißt Bayern München.
BAYREUTHFOLDENBURG – Welche Bedeutung dieser Sieg für die EWE Baskets Oldenburg hatte, ließ sich an den Reaktionen nach der Schlusssirene ablesen. Ausgelassen wie selten jubelten Spieler und Trainer am Samstagabend auf dem Parkett der Oberfrankenhalle, nachdem der 102:98 (51:44)-Auswärtserfolg bei Medi Bayreuth feststand. Mit einem befreiten Lachen im Gesicht stand Mladen Drijencic da inmitten seiner johlenden Schützlinge, die zuvor die stärkste Leistung seit vielen Wochen gezeigt und in einer mitreißenden Partie ein fettes Ausrufezeichen im PlayoffRennen der Basketball-Bundesliga gesetzt hatten.
„Wir sind sehr glücklich über diesen Sieg in diesem sehr wichtigen Spiel“, meinte Drijencic, dessen Team in der Tabelle nicht nur an den Bayreuthern vorbeizog. Weil Bonn am Sonntag sein Heimspiel gegen Frankfurt verlor, rückten die Baskets von Rang sechs auf vier vor – die Zuversicht auf das Heimrecht in der ersten
Playoff-Runde wächst. „Wir haben einen großen Schritt gemacht, die Aussicht auf Platz vier ist jetzt top“, sagte Rasid Mahalbasic. Der Österreicher lieferte mit 22 Punkten, sechs Rebounds und fünf Assists eine überragende Vorstellung ab, gab sich aber bescheiden: „Kompliment an die gesamte Mannschaft – hier ist es sehr schwierig, zu gewinnen.“
Der Center überraschte am Samstag mit Qualitäten als Distanzschütze, indem er zwei blitzsaubere Dreier einstreute. Damit stellte er sogar seinen Kapitän Rickey Paulding in den Schatten, der entgegen seiner Gewohnheiten keinen einzigen Dreipunktewurf im Korb unterbrachte. Für die Baskets war dies jedoch leicht zu verschmerzen, weil Paulding andere Wege zum Punkten fand. Immer wieder stieß der 35-Jährige
unwiderstehlich in die Lücken der Bayreuther Verteidigung und führte sein Team mit am Ende 23 Zählern zum ersten Sieg gegen ein Top-FünfTeam der Liga in dieser Saison.
Diesen verdienten sich die Oldenburger redlich, weil sie in der hitzigen Atmosphäre der mit 3204 Zuschauern gefüllten Oberfrankenhalle eine abgeklärte und geschlossene Mannschaftsleistung zeigten, bei der auch Bankspieler wie
Isaiah Philmore und Brad Loesing offensive Akzente setzten. Mit einer 44:30-Führung nach 16 Minuten nahmen die Baskets den Gastgebern erst einmal den Wind aus den Segeln. In der zweiten Halbzeit der spektakulären Begegnung wurde es aber eng für die Gäste: Bayreuth kam bis auf einen Zähler heran (83:84/34.), doch danach hatten die Baskets erneut die richtige Antwort parat.
„Diesen Wind im Rücken wollen wir mitnehmen“, sagte Drijencic und blickte auf die Fortsetzung der SpitzenspielWochen: Am kommenden Samstag (20.30 Uhr) gastiert Tabellenführer Bayern München in der großen EWE-Arena, am Samstag darauf treten die Oldenburger beim Dritten Ludwigsburg an.