WM-Teilnehmer suchen noch Form
Wirbel in Russland um Discobesuch – Frankreich schwächelt
BERLIN – Frankreich muss sich von einem sportlichen „Stromausfall“erholen, Polen das Lewandowski-Problem lösen, und Gastgeber Russland einen Disco-Vorfall verdauen: Zwölf Wochen vor dem Beginn der Fußball-WM wartet auf einige Teilnehmer noch viel Arbeit.
Nach einem Discobesuch sind die Ex-Bundesligaprofis Roman Neustädter und Konstantin Rausch mit Russland gegen Frankreich um sportliche Besserung bemüht - falls Trainer Stanislaw Tschertschessow ihnen das Vergehen verzeiht. Das eingebürgerte Duo wurde am Samstag vom russischen Verband nach dem Besuch in einem Moskauer Nachtclub mit einer Geldstrafe belegt. Das Verhalten verstoße gegen die Regeln und schade dem Image der russischen Nationalmannschaft, teilte der Verband mit. Neustädter und Rausch waren Medienberichten zufolge nach dem misslungenen Testspiel gegen Brasilien (0:3), bei dem sie beide nicht zum Einsatz kamen, mit Freunden nach Mitternacht im Zentrum der Hauptstadt unterwegs. „Wir werden unser Bestes geben, um diesen Fehler nicht zu wiederholen“, wurden die Profis in der Mitteilung des Verbandes zitiert.
Mit den Franzosen wartet nun schon der zweite TopGegner in der Vorbereitung, doch auch der Vize-Europameister muss sich steigern.
„Ein Misston zur Eröffnung“, schrieb die Sportzeitung „L’Équipe“nach dem 2:3 gegen Kolumbien: „Dieser unerwartete Rückschlag beweist, dass Frankreichs Team noch sehr bröckelig ist.“Trainer Didier Deschamps sprach von einem „Stromausfall“und prangerte „Selbstgefälligkeit“an. Eine 2:0-Führung reichte am Freitagabend nicht.
Bei der polnischen Nationalmannschaft setzte sich beim 0:1 in Breslau gegen Nigeria eine Serie fort, die Trainer Adam Nawalka ins Grübeln bringen könnte. Trifft Lewandowski nicht, kann Polen nicht gewinnen. Seit der EM 2016 hat Polen in allen fünf Partien, in denen Lewandowski kein Tor erzielte, auch keinen Sieg geschafft. Seit drei Spielen ist Polen nun sogar gänzlich ohne Treffer.
Vor seinem ersten Länderspiel in diesem Jahr steht Argentiniens Superstar Lionel Messi am Dienstag in Madrid gegen Spanien. „Hoffentlich bin ich fit, um zu spielen. Ich habe jetzt ein paar Tage mehr, um auszuruhen“, sagte der 30-Jährige, der beim 2:0 gegen Italien pausiert hatte.