Nordwest-Zeitung

WM-Teilnehmer suchen noch Form

Wirbel in Russland um Discobesuc­h – Frankreich schwächelt

- VON THOMAS WOLFER

BERLIN – Frankreich muss sich von einem sportliche­n „Stromausfa­ll“erholen, Polen das Lewandowsk­i-Problem lösen, und Gastgeber Russland einen Disco-Vorfall verdauen: Zwölf Wochen vor dem Beginn der Fußball-WM wartet auf einige Teilnehmer noch viel Arbeit.

Nach einem Discobesuc­h sind die Ex-Bundesliga­profis Roman Neustädter und Konstantin Rausch mit Russland gegen Frankreich um sportliche Besserung bemüht - falls Trainer Stanislaw Tschertsch­essow ihnen das Vergehen verzeiht. Das eingebürge­rte Duo wurde am Samstag vom russischen Verband nach dem Besuch in einem Moskauer Nachtclub mit einer Geldstrafe belegt. Das Verhalten verstoße gegen die Regeln und schade dem Image der russischen Nationalma­nnschaft, teilte der Verband mit. Neustädter und Rausch waren Medienberi­chten zufolge nach dem misslungen­en Testspiel gegen Brasilien (0:3), bei dem sie beide nicht zum Einsatz kamen, mit Freunden nach Mitternach­t im Zentrum der Hauptstadt unterwegs. „Wir werden unser Bestes geben, um diesen Fehler nicht zu wiederhole­n“, wurden die Profis in der Mitteilung des Verbandes zitiert.

Mit den Franzosen wartet nun schon der zweite TopGegner in der Vorbereitu­ng, doch auch der Vize-Europameis­ter muss sich steigern.

„Ein Misston zur Eröffnung“, schrieb die Sportzeitu­ng „L’Équipe“nach dem 2:3 gegen Kolumbien: „Dieser unerwartet­e Rückschlag beweist, dass Frankreich­s Team noch sehr bröckelig ist.“Trainer Didier Deschamps sprach von einem „Stromausfa­ll“und prangerte „Selbstgefä­lligkeit“an. Eine 2:0-Führung reichte am Freitagabe­nd nicht.

Bei der polnischen Nationalma­nnschaft setzte sich beim 0:1 in Breslau gegen Nigeria eine Serie fort, die Trainer Adam Nawalka ins Grübeln bringen könnte. Trifft Lewandowsk­i nicht, kann Polen nicht gewinnen. Seit der EM 2016 hat Polen in allen fünf Partien, in denen Lewandowsk­i kein Tor erzielte, auch keinen Sieg geschafft. Seit drei Spielen ist Polen nun sogar gänzlich ohne Treffer.

Vor seinem ersten Länderspie­l in diesem Jahr steht Argentinie­ns Superstar Lionel Messi am Dienstag in Madrid gegen Spanien. „Hoffentlic­h bin ich fit, um zu spielen. Ich habe jetzt ein paar Tage mehr, um auszuruhen“, sagte der 30-Jährige, der beim 2:0 gegen Italien pausiert hatte.

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DPA-BILD: KULCZYNSKI Für Polen ohne Tor: Robert Lewandowsk­i

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