Nordwest-Zeitung

Sitzkomfor­t bei allen nur befriedige­nd

Grei Modelle mit Schadstoff­en belastet – 8rstmontag­e geht nicht immer leicht von der Hand

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Die Stiftung Warentest hat zwölf Modelle auf Testfahrt geschickt, darunter drei Sportmodel­le. Der beste Buggy ist recht preiswert.

BERLIN/KU – Kinder, die selbststän­dig sitzen oder gar zu Fuß schon ein gutes Stück Weg wacker mithalten können, brauchen einen verlässlic­hen Gefährten. Einen Buggy, der müden Beinen eine verdiente Pause verschafft. Die Stiftung Warentest hat zwölf Buggys getestet, darunter Modelle von Joie, Quinny und Peg-Pérego zu Preisen von 110 bis 400 Euro. Unter den getesteten Buggys sind auch drei Sportmodel­le zum Joggen oder Inlineskat­en – von Britax, Bugaboo und Tfk. Sie kosten bis zu 710 Euro. Mit im Test war auch ein Kinderbugg­y, der auf Handgepäck­maße faltbar ist.

Sicherheit verbessert

Der Blick in den BuggyTest spart Geld: Vorne liegt ein recht günstiger Buggy für 180 Euro: Joie Literax 4. Er liefert in vielen Prüfungen gute Noten ab und kommt dank großer Räder auch auf Waldwegen und Kopfsteinp­flaster klar. Knapp zweiter ist iCoo Pace für 299 Euro – ein flott aufbaubare­r Buggy mit Doppel-Hinterräde­rn, der auf befestigte­n Wegen am besten aufgehoben ist („test“, 4/18).

Schade: Im wichtigen Prüfpunkt „Sitzkomfor­t“kommen die Testkandid­aten alle nur maximal befriedige­nd weg. Einige Rückenlehn­en unterstütz­ten bequemes, aufrechtes Sitzen nicht optimal. Bei vielen Modellen ist auch die Liegeposit­ion verbesseru­ngswürdig.

Verbessert haben sich die Ergebnisse zu Sicherheit und Haltbarkei­t: Entlarvten die Tester in Vorgängert­ests noch gemeine Quetschste­llen für Kinderfing­er oder lockere Schrauben im Haltbarkei­tstest, meisterten nun alle Test- kandidaten die anspruchsv­ollen Prüfungen.

Zu einem sicheren Buggy gehört aber auch, dass er frei von Schadstoff­en ist – das gilt insbesonde­re für solche Teile, die Kinder und Eltern berühren können. Drei Buggys im Test aber bringen Kinder oder Eltern mit hohen Mengen von Schadstoff­en in Kontakt und sind deshalb nur mangelhaft: Hauck Rapid 4 (119 Euro), Chic 4 Baby (156 Euro) und der Jogger-Buggy Bungaboo (710 Euro).

Die Firma Hauk hat mitgeteilt, dass sie Kunden, die den belasteten Wagen reklamiere­n, den Sitzbezug ersetzen. Die Firma Chic 4 Baby schrieb der Stiftung Warentest, dass sie den Verkauf der Buggys Luca+ infolge von deren

Untersuchu­ngsergebni­ssen gestoppt hat und Besitzern des Modells die Griffe tauscht.

Unwegsames Terrain

Wird kleinen Entdeckern die Welt auf den asphaltier­ten Wegen langweilig, sollten ihre rollenden Gefährten auch für Abstecher auf Kopfsteinp­flaster, Sand- und Waldwege gerüstet sein. Doch nicht alle Modelle im Buggy-Test sind auf unwegsamem Terrain gut aufgehoben.

Auch in anderen Prüfungen konnten die Tester Unterschie­de bei der Handhabung feststelle­n: Während manche Modelle flott faltbar sind, ist der Faltmechan­ismus anderer Buggys eine komplizier­te Angelegenh­eit. Auch die Erstmontag­e oder das Zuladen von Gepäck geht nicht bei allen einfach von der Hand.

Erstmals im Test waren

auch dreirädrig­e Sportbuggy­s, die sogenannte­n Jogger-Buggys. Mit 595 bis 710 Euro sind sie deutlich teurer als die normalen Kinderbugg­ys im Test. Gegeneinan­der angetreten sind Modelle von Tfk, Britax und Bugaboo, bei dem sich die Sitzschale in beide Fahrtricht­ungen einsetzen lässt. Sie mussten auch ihr Fahrverhal­ten beim Joggen und Skaten beweisen. Eins der drei Modelle eignet sich besonders gut zum Skaten, ein anderes ist ausdrückli­ch nicht dafür gedacht.

Beim Kauf eines Buggys sollten Eltern auch an sich denken und auf die richtige Größe achten: Optimal sind höhenverst­ellbare Schieber, die allen einen aufrechten Gang und eine entspannte Armhaltung ermögliche­n. Eltern, die größer als 1,80 Meter sind, schieben alle drei Jogger-Buggys bequem.

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