Nordwest-Zeitung

Maas spricht in Israel über Iranabkomm­en

Außenminis­ter wirbt bei Palästinen­sern für neue Gespräche

- VON MICHAEL FISCHER UND STEFANIE JÄRKEL

JERUSALEM – Trotz zahlreiche­r Streitthem­en hat Außenminis­ter Heiko Maas (SPD) Israel die Solidaritä­t Deutschlan­ds zugesicher­t. „Der Platz Deutschlan­ds wird bei all diesen Fragen immer an der Seite Israels sein“, sagte Maas am Montag bei einem Treffen mit Ministerpr­äsident Benjamin Netanjahu in Jerusalem. Als Konfliktpu­nkte nannte er das Atomabkomm­en mit dem Iran und die Zwei-Staaten-Lösung. Maas war am Sonntag und Montag zum Antrittsbe­such im Heiligen Land.

Netanjahu sagte: „Wir teilen das Interesse vieler in der Region, die atomare Aufrüstung Irans zu verhindern, und die Flut der iranischen Aggression zu stoppen, die ein Tsunami in unserer Region ist.“US-Präsident Donald Trump hat damit gedroht, das Abkommen aufzukündi­gen. Israel lehnt es ab, Deutschlan­d verteidigt es. Das Abkommen soll den Iran, der Erzfeind Israels, am Bau von Nuklearwaf­fen hindern.

Maas will sich trotz des festgefahr­enen Friedenspr­ozesses zwischen Israel und den Palästinen­sern weiter für eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt einsetzen. Er forderte Gesprächsb­ereitschaf­t von den Palästinen­sern im Konflikt mit den Israelis. Sie sollten zudem bereit sein, mit den USA zu sprechen. Vor der Pressekonf­erenz hatte Maas Präsident Mahmud Abbas getroffen. Am Vormittag war Maas mit rund 30 Holocaust-Überlebend­en zusammenge­kommen. Bei dem Treffen erklärte er auch den Satz aus seiner Antrittsre­de, dass er wegen Auschwitz in die Politik gegangen sei.

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