Unerträglich
Tatort Schule – ob Hetze, Drohungen und Gewalt gegen Juden – Antisemitismus macht sich immer häufiger auch im Klassenzimmer und auf dem Pausenhof breit. Lehrer und Eltern schlagen immer wieder Alarm. Was folgt ist oftmals erst eine Welle der Empörung, und dann geschieht meist – nichts.
In manche Viertel in Berlin und in anderen Großstädten können sich Juden kaum noch mit der Kopfbedeckung Kippa auf die Straße wagen, wollen sie nicht Angriffe riskieren. Der Zentralrat der Juden in Deutschland klagt seit Jahren über eine stetige Zunahme von Hass und Gewalt. Wenn inzwischen bereits in Grundschulen muslimische Schüler jüdische Mitschüler bedrohen und antisemitische Äußerungen kein Tabu mehr sind, ist dies unerträglich und darf nicht länger geduldet werden. Dort, wo die Kontrolle verloren geht, wo Regeln gebrochen und Grenzen eingerissen werden, kann keine Integration gelingen.
In Schulen, wo religiöse Minderheiten gemobbt und verfolgt werden, darf es kein Wegschauen, keine falsch verstandene Toleranz und auch keine Resignation geben. Das Grundgesetz und die deutsche Rechtsordnung gelten auch hier. Es reicht nicht, wenn an Problemschulen immer erst dann gehandelt und geholfen wird, wenn sie in die Schlagzeilen geraten. Hier müssen Lehrer, Eltern und Behörden früher ansetzen. Da gilt es nicht nur über Prävention zu reden, sondern auch mehr dafür zu tun. Und nicht zuletzt müssen wirksame Alarmsysteme eingerichtet werden, um Gewalt und Übergriffe zu verhindern. Der Kampf gegen Antisemitismus muss bereits auf den Schulhöfen entschlossen geführt und den Anfängen gewehrt werden.
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