Nordwest-Zeitung

Ibrahimovi­c nervt Schwedens Trainer

Zurückgetr­etener Stürmer sagt zur WM: „Wenn ich will, bin ich dabei.“

- VON MARTIN MORAVEC

CRAIOVA – Zlatan Ibrahimovi­c nervt – und wie– Zumindest bekommt man diesen Eindruck immer mehr bei Schwedens Nationaltr­ainer Janne Andersson. Die WM in Russland wird für die durchschni­ttlich besetzten Skandinavi­er schon schwer genug. Titelverte­idiger Deutschlan­d, Mexiko und Südkorea sind die Hürden in Gruppe F. Und dann plagt die Schweden vor dem Test in Craiova gegen Rumänien an diesem Dienstag (20.30 Uhr) die Dauerdebat­te um den eigentlich zurückgetr­etenen Ibrahimovi­c.

„Ich habe keinen Kontakt mit Spielern, die Nein zur Nationalma­nnschaft gesagt haben“, stellte Andersson im TVSender SVT klar. Er sei schließlic­h Nationaltr­ainer und entscheide auch, wer spiele. Die Zeitung „Expressen“zitierte Andersson mit den Worten: „Für mich gibt es keinen Zweifel daran, dass ich der Nationaltr­ainer bin und dass ich derjenige bin, der die Mannschaft aufstellt.“

Diese Aussagen klingen extrem genervt. Dem Nationaltr­ainer geht die Debatte um den besten Fußballer in Schwedens Geschichte jedenfalls mächtig auf den Geist. Generalsek­retär H—kan Sjöstrand sei derjenige, der Kontakt zu dem noch immer schillernd­en 36-jährigen Stürmer

habe, erläuterte Andersson: „Aber das ist im Namen des Verbandes, nicht der Nationalma­nnschaft.“

Und wie geht es Ibrahimovi­c? Der Altstürmer wird nach seinem Abschied bei Man United neuerdings in der Major League Soccer für Los Angeles Galaxy auflaufen. Nach einem Knieschade­n 2017 hatte er keine größere Rolle mehr im Old Trafford gespielt. Das Kapitel Nationalma­nnschaft hatte der Exzentrike­r bei der EM 2016 in Frankreich eigentlich beendet – nach vier EMTeilnahm­en und 62 Toren in 116 Länderspie­len.

So ganz hat Ibrahimovi­c die Lust an Schweden aber doch nicht verloren. „Ibrakadabr­a“kokettiert gern. „Wenn ich mich hier wohlfühle, mache ich den nächsten Schritt. Sie rufen mich jeden Tag an. Fragen mich, wie ich mich fühle. Wenn ich mich gut fühle und denke, dass ich so spielen kann, wie ich will, wird die Tür offen sein. Das hat nichts mit der anderen Seite zu tun. Wenn ich will, bin ich dabei.“

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AP-BILD: SHARD Bietet Gesprächss­toff: Zlatan Ibrahimovi­c

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