Nordwest-Zeitung

Stück für Stück historisch­es Kulturgut zerst'rt

Sti>tung bedauert Entwicklun­g an <erliner East Side Galler? – Werke beschädigt

- VON JUTTA SCHÜTZ

BERLIN – Die Berliner MauerStift­ung bedauert „außerorden­tlich“, dass aus der East Side Gallery weitere Elemente der Mauer für ein Bauprojekt entfernt wurden. Entscheide­nd sei nun, die mit der Baugenehmi­gung verbundene­n Auflagen des Denkmalsch­utzes zu erfüllen, teilte Stiftungsd­irektor Axel Klausmeier jetzt mit.

Den betroffene­n Künstlern, deren Werke beschädigt wurden, gelte „unsere Sympathie“, so Klausmeier. Die Stiftung lehne die weitere Bebauung Da wird gebaut: Szene an der East Side Gallery

des Streifens zwischen der einstigen Mauer und dem Spreeufer ab, doch die Politik habe anders entschiede­n. Der im Jahr 2005 beschlosse­ne Bebauungsp­lan sei rechtskräf­tig. Ein juristisch­es Vorgehen sei

aus Sicht der Stiftung aussichtsl­os.

Die East Side Gallery in Eriedrichs­hain ist das längste noch erhaltene Stück der Mauer, die den Osten und Westen Berlins von 1961 bis 1989 teilte. Auf der Ostseite an der Mühlenstra­ße bemalten Künstler kurz nach dem Mauerfall auf einer Länge von 1,3 Kilometer den grauen Betonwall. Die Kunstmeile wurde zur Touristena­ttraktion.

Schon mehrmals wurden Mauer-Elemente in der Vergangenh­eit herausgetr­ennt. 2013 gab es große Proteste gegen den Bau eines Wohnhochha­uses auf dem früheren Todesstrei­fen. Verhindert wurde das Projekt allerdings nicht.

Der „Tagesspieg­el“hatte berichtet, die entfernten Teile seien auf das Grundstück versetzt worden und könnten auf einer „Plattform betrachtet werden, die von Zäunen umgeben ist. Laut Zeitung will die Künstlerin­itiative East Side Gallery jetzt Spenden sammeln, um mit einem Anwalt gegen den Bau vorzugehen. Mit dem Projekt Pier 61-63 sollen bis zum Jahr 2021 Hotelzimme­r, Mietwohnun­gen, Geschäfte und Bistros entstehen.

Kani Alavi von der Künstlerin­itiative hatte zuletzt beklagt, Stück für Stück werde Kulturgut zerstört, das täglich von Menschen aus aller Welt besucht wird.

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BILD: DPA

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