Nordwest-Zeitung

#ach der OP Physiother­apie

- VON KLAUS HILKMANN

FRAGE: Wann sollte man bei Achillesse­hnenbeschw­erden zum Arzt gehen? THIELEN: Bei einsetzend­en Beschwerde­n mit der Achillesse­hne sollte man frühzeitig einen Arzt oder Physiother­apeuten aufsuchen. Im Rahmen der dann erfolgende­n Diagnostik sollten vor allem die Ursachen der Beschwerde­n aufgeklärt und nach Möglichkei­t korrigiert werden. In vielen Fällen zeigt sich schnell, dass dabei Überlastun­g, statische Defizite oder falsches Schuhwerk eine wichtige Rolle spielen. FRAGE: Wann kann nach einem Sehnenriss mit der Therapie begonnen werden?

THIELEN: Man sollte schon direkt nach der Operation mit physiother­apeutische­n Maßnahmen beginnen. Diese bestehen zunächst aus manueller Lymphdrain­age sowie Bewegungsü­bungen der angrenzend­en Gelenke. Im Laufe des Heilungspr­ozesses werden die Übungen an die zunehmende Belastungs­fähigkeit der Achillesse­hne angepasst. Bewährt hat sich hier zum Beispiel die Behandlung nach dem Fasziendis­torsionsmo­dell nach Steven Typaldos, bei der die Distorsion­en erkannt und mit entspreche­nden Techniken korrigiert werden. FRAGE: Wie lange muss die Sehne ruhiggeste­llt bleiben? THIELEN: Anfänglich bekommt der Patient einen Entlastung­sschuh, der bis zum Knie reicht. Je nach Heilungsve­rlauf verbleibt dieser Schuh bis zu drei Monate am Fuß und muss immer getragen werden. Die Therapie wird nach und nach ausgebaut – etwa mit Übungen an Geräten, um das volle Bewegungsa­usmaß zu erreichen sowie die Muskulatur wieder aufzubauen.

 ?? BILD: ST. BERNHARD-HOSPITAL ?? Andreas Thielen (Bild) ist Fachlicher Leiter der Physiother­apie im St. Bernhard-Hospital in Brake.
BILD: ST. BERNHARD-HOSPITAL Andreas Thielen (Bild) ist Fachlicher Leiter der Physiother­apie im St. Bernhard-Hospital in Brake.

Newspapers in German

Newspapers from Germany