DFB-Elf zeigt Schwächen im Härtetest
Deutschland unterliegt Brasilien in Berlin mit 0:1 – Weltmeister in der Offensive harmlos
Bundestrainer Löw wechselte im Vergleich zum 1:1 gegen Spanien ordentlich durch. Die Brasilianer waren das bessere Team.
BERLIN – Warnschuss beim Wiedersehen: Brasilien hat dem zweiten Anzug der deutschen Fußball-Weltmeister in einer enttäuschenden WMRevanche die Grenzen aufgezeigt und Joachim Löw nur 79 Tage vor Turnierbeginn Kopfzerbrechen bereitet. Die nach dem starken Auftritt gegen Spanien runderneuerte DFBElf unterlag der Selecao am Dienstag im letzten Härtetest in Berlin 0:1 (0:1) und verpasste den Rekord von 23 Länderspielen ohne Niederlage.
Gabriel Jesus von Manchester City bestrafte die nachlässige deutsche Defensive (38. Minute) um Kapitän Jerome Boateng. Torhüter Kevin Trapp, der sich über 90 Minuten nicht nachhaltig um ein WM-Ticket bewerben konnte, sah beim Kopfball etwas unglücklich aus.
„Mannschaftlich überwiegt klar das Negative. Wir haben gesehen, dass wir nicht so gut sind, wie wir gemacht werden und wie es einige Spieler glauben. Vielleicht war es ganz gut Eng gedeckt: Deutschlands Stürmer Mario Gomez Egrünes TrikotF kann sich gegen Brasiliens Casemiro ElinksF und Thiago Silva nicht durchsetzen.
zu sehen, dass noch eine Menge Luft nach oben ist“, sagte Mittelfeld-Ass Toni Kroos. Trapp meinte: „Wir hatten unsere Chancen. Das war ein Spiel, das wir nicht hätten verlieren dürfen.“
Auch im vierten Härtetest
seit November nach den Unentschieden gegen England (0:0), Frankreich (2:2) und zuletzt Spanien (1:1) blieb das DFB-Team ohne Sieg.
Löws B-Elf mit gleich sieben Veränderungen gegenüber dem Spanien-Spiel hier,
rachedurstige Brasilianer nahezu in Bestbesetzung da. Nur Superstar Neymar fehlte, die anderen Ballkünstler wollten Wiedergutmachung für das 1:7 im Halbfinale 2014 – so dachten zumindest alle 72 717 Zuschauer im ausverkauften Olympiastadion. Die Selecao überließ der hoch stehenden DFB-Elf zunächst das Feld. Viel deutscher Ballbesitz war die Folge, der Ertrag blieb gering. Wenn die Mannschaft mal zum Abschluss kam, geriet dieser harmlos wie bei Ilkay Gündogan (17.) oder Mario Gomez (29.).
Und so fühlte sich Brasilien irgendwann eingeladen, mitzuspielen und legte prompt deutsche Schwächen offen. Ausnahmetalent Jesus vergab die erste Chance der Gäste freistehend (36.). Kurz darauf überraschte sein Kopfball nach schöner Flanke von Willian, der sich links gegen Marvin Plattenhardt durchgesetzt hatte, Torwart Trapp. Der klatschte den Ball ab, sein zweiter Klärungsversuch hinter der Linie kam zu spät.
Brasilien erspielte sich nun ein größeres Übergewicht, ließ aber gute Chancen liegen. Löw experimentierte dessen ungeachtet weiter, brachte nach einer Stunde Lars Stindl und Julian Brandt für die enttäuschenden Sane und Leon Goretzka. Sandro Wagner löste den glücklosen Gomez ab.
Nachdem Jesus die nächste dicke Gelegenheit vergeudet hatte (68.), machte der leicht angeschlagene Boateng für Niklas Süle Platz. All die Wechsel trugen nicht dazu bei, dass Deutschland wieder mehr Spielkontrolle bekam.