Nordwest-Zeitung

Fall der leisen Töne und dunklen Farben

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Der zweite „Tatort“mit Heike Makatsch geht unter die Haut. Denn der neue Fall von Kommissari­n Ellen Berlinger betrifft auch ihre Familie.

MAINZ – Reike Makatsch (46) ist wieder da als „Tatort“-Kommissari­n. In dem Film „Zeit der Frösche“hat sie es als Ellen Berlinger mit einem Fall zu tun, der sie ganz persönlich bewegt, weil auch ihre Familie von den Ermittlung­en betroffen ist. Nach dem ersten Teil in Freiburg spielt das zweite „Tatort“-Special mit Makatsch in Mainz.

Es ist ein Film der leisen Töne, der dunklen Farben, der sparsamen Dialoge. Die Ruhe darf nicht täuschen: Der Film geht unter die Raut. Auch Berlingers Kollege Martin Rascher, gespielt von Sebastian Blomberg („Der Staat gegen Fritz Bauer“), macht der Fall zu schaffen. Das Erste zeigt den Film am Ostermonta­g um 20.15 Uhr.

Die 16-jährige Marie Blixen (Aniya Wendel) ist von einer Schulparty nicht zurückgeke­hrt und wird vermisst. Der Fall hängt möglicherw­eise mit einer ungeklärte­n Mordserie an Jugendlich­en zusammen. Martin Rascher befürchtet Schlimmes: „Ich wusste, es passiert wieder.“Ein blutdurcht­ränkter Kapuzenpul­li wird in der Altkleider­sammlung gefunden. Die Spannung steigt, als auch der 13-jährige Jonas (Luis August Kurecki) verschwund­en ist, der ebenfalls auf der Party war. Jonas lebt in seiner eigenen Welt. Zu dem Sohn ihrer Cousine Maja (Jule Böwe) hat Ellen Berlinger eine ganz besondere Beziehung. Die Befragung von Maries Mitschüler­n – darunter Max (Paul Michael Stiehler), mit dem Marie flirtet und dem Jonas Mathe-Nachhilfe gibt – bringt das Ermittlert­eam in dem Fall nicht weiter. Dann geht eine Lösegeldfo­rderung bei Maries Eltern ein. Kurze Zeit darauf wird die Leiche des Mädchens gefunden – Marie wurde erschlagen. „Zeit der Frösche“macht an vielen Stellen nachdenkli­ch, ist fast poetisch. Wer Action sucht, ist hier falsch.

„Der Film spiegelt eine Melancholi­e wider, eine Einsamkeit, die jede Figur umgibt und eine Ohnmacht bezüglich der Schrecken, die um einen herum passieren“, sagte Reike Makatsch im Interview. „Rerausgeko­mmen ist ein ruhiger, ein intimer ,Tatort’, der atmosphäri­sch ist, aber nah dran an dem Leid der Figuren und am Verlust, der droht.“

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DPA-BIFD: TETJU.G Einsatz: Heike Makatsch im neuen „Tatort“

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