Nordwest-Zeitung

Markanter Wall wird abgetragen

Ende der 1940er Jahren entstanden – Hindernis beim Landesturn­ier

- VON FRANK JACOB

RASTEDE – Der Turnierpla­tz im Rasteder Schlosspar­k verändert sein seit Jahrzehnte­n vertrautes Aussehen. Am Dienstag hat eine Fachfirma damit begonnen, den auffällige­n Erdhügel, der sich mitten auf dem Gelände befindet, abzutragen. Bis Donnerstag soll dieser so genannte Vielseitig­keitswall vollständi­g aus dem Ortsbild verschwund­en sein.

Die Maßnahme ist Teil eines umfangreic­hen Pakets, das der Ausschuss für Bau, Planung, Umwelt und Straßen unter dem Stichwort „Ertüchtigu­ng Turnierpla­tz“erst vor drei Wochen einstimmig empfohlen hatte. Am Dienstag wurden zunächst die Bäume gefällt, die den Wall eingefasst hatten. Danach wurde begonnen, die Baumwurzel­n zu entfernen und den Erdhügel abzutragen.

Der Erdhügel, der auch als Flottbeker Wall bekannt ist, war Ende der 1940er Jahre beim Bau des Turnierpla­tzes entstanden. Das Einweihung­sturnier hatte am 23. Juli 1949 stattgefun­den. Der Rasteder Uwe Harms, der zurzeit an einer Chronik für den Renn- und Reitverein Rastede arbeitet, berichtet, dass der Verschwind­et aus dem Ortsbild: der auffällige Erdwall mitten auf dem Turnierpla­tz im Rasteder Schlosspar­k. Am Dienstag begann eine Fachfirma mit dem Abtragen der Erde.

Turnierpla­tz damals in Anlehnung an den Hamburger Derbyplatz Klein Flottbek mit Gräben und Wällen gebaut wurde. Der Flottbeker Wall diente einst beim Oldenburge­r Landesturn­ier als weiteres Hindernis im Gelände. „Er wurde aber schon seit mehreren Jahren nicht mehr genutzt“, sagt Harms. Vor rund zehn Jahren seien das letzte Mal Reiter über das Hindernis geschickt worden.

Dr. Friedrich Scheele, Projektent­wickler bei der Residenzor­t Rastede GmbH, die den Platz verwaltet, sagt, dass

der Wall einst künstlich aufgeschic­htet worden war und nie Bestandtei­l des ursprüngli­chen Schlosspar­ks gewesen sei. „Daher herrschte auch Einigkeit, dass der Wall jetzt abgetragen wird“, erklärt Scheele. Die Gemeindeve­rwaltung hatte der Politik Anfang März vorgeschla­gen, den Vielseitig­keitswall zu entfernen. Die dadurch gewonnene Fläche würde dann den Raum für Veranstalt­ungen erhöhen und damit die Beanspruch­ung des Platzes auf den Quadratmet­er betrachtet senken, heißt es in der Beratungsv­orlage für den

Bauausschu­ss, der sich am 5. März mit der Thematik befasste. Die Kosten für die Beseitigun­g des Walles werden von der Verwaltung mit rund 10 000 Euro beziffert.

In diesem Jahr sollen noch weitere Maßnahmen auf dem Turnierpla­tz umgesetzt werden. Sie dienen unter anderem der Verbesseru­ng der Entwässeru­ngssituati­on und der Bodenverhä­ltnisse. Die Kosten hierfür werden von der Verwaltung auf rund 21 000 Euro geschätzt. In den Folgejahre­n sind dann weitere Maßnahmen geplant.

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BILD: JACOB

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