AUSSTELLUNGEN
OLDENBURG – „Neue Werke“zeigt die Artothek (Peterstraße 1) nur noch bis zum 5. April. Unter anderem Arbeiten von Eugenia Gortchakova und Stefan Marx sind in der Ausstellung zu besichtigen. Öffnungszeiten: montags 15–19 Uhr, donnerstags 15–19 Uhr.
BREMERHAVEN – Landschaftsbilder von Paul Ernst Wilke (1894–1971) zeigt das Historische Museum (An der Geeste) noch bis zum 27. Mai. Der Künstler gehört zu den bekanntesten Malern aus Bremerhaven. Er bevorzugte maritime Motive von der norddeutschen Küste. Ansichten aus seiner Heimatstadt Bremerhaven bildeten einen Schwerpunkt seiner Arbeiten, wobei Wilke in den Häfen besonders viele Motive fand. Als Impressionist malte er vor Ort unter freiem Himmel. Geöffnet: dienstags bis sonntags und an allen Feiertagen 1C–17 Uhr. Was nun? – Das fragen sich angesichts des toten Stalin (Adrian Mcloughlin) seine engsten Vertrauten.
Der Streifen des Schotten Armanod Iannucci darf nicht in russischen Kinos laufen. Der kluge Film macht sich über die Machtkämpfe in Moskau lustig – da ist der Wahn6 sinn allgegenwärtig.
BERLIN – Moskau im März 1953. Krachend fällt der Diktator in seinem Schlafgemach zu Boden, ein dumpfer Aufprall. „Wollen wir nicht nachsehen“, fragt ein Wachposten den anderen draußen vor der Tür. „Halt die Fresse, Mann, oder willst du, dass wir beide erschossen werden?“
Der Anfangsdialog gibt sehr treffend den schroffen Tonfall vor, der diese respektlose
Satire prägt. Der Tyrann und Massenmörder Josef Stalin stirbt, und sofort entbrennt unter den oberen Parteibonzen in der Sowjetunion ein gnadenloser Kampf um die Nachfolge, den nicht alle Konkurrenten überleben werden.
Der schottische Regisseur Armando Iannucci, Schöpfer der wunderbar verrückten, preisgekrönten TV-Politserie „Veep – Die Vizepräsidentin“, legt mit „The Death of Stalin“eine rabenschwarze, hochkarätig besetzte, temporeiche Groteske vor, in der jeder Dialogsatz sitzt.
Sein Film, der in Russland verboten wurde, hat – wie die New York Times“schreibt – mehr mit den Marx Brothers als mit Karl Marx zu tun und legt dennoch die tödliche Logik totalitärer Systeme offen. „Ich wollte eine Tragikomödie
machen, die durchgängig sowohl komisch als auch tragisch ist, oft in ein- und derselben Szene – denn genauso war es in der Wirklichkeit“, sagt Regisseur Ianucci über seinen Film. Exakt dies ist ihm gelungen.
Das ist schon irre, wie der aalglatte Intrigant Nikita Chruschtschow (grandios: Steve Buscemi) im Pyjama zum sterbenden Stalin eilt, wo er bereits von dem berüchtigten Geheimdienstchef Berija (Simon Russell Bale) argwöhnisch beäugt wird. Dazu kommen dann Stalins Zögling Malenkow (Jeffrey Tambor), der Parteisoldat Molotow (Michael Palin) und der Weltkriegsgeneral Schukow (Jason Isaacs). Sie alle kämpfen bis aufs Blut um die Vorherrschaft im Politbüro.
Die komische Begleitmusik zu diesem Gemetzel um die
Macht liefern Stalins versoffener Sohn Wassili und seine leicht spinnerte Tochter Swetlana (Andrea Riseborough) – eine Familienbande, die es in sich hat.
Lachen und Entsetzen, Grimassen und Gulag, Saufgelage und Sadismus liegen ganz eng beieinander. Der Filmfan Stalin schaut sich vor seinem Tod amerikanische Western an, während sein Geheimdienstchef die Todeslisten herumreicht. Der Wahnsinn ist allgegenwärtig. Dass dem russischen Kinopublikum dieser zum Bersten komische Film vorenthalten wird, ist sehr traurig. „The Death of Stalin“ist keineswegs eine plumpe antisowjetische Klamotte, sondern attackiert zielsicher totalitäre Systeme jedweder Couleur.
Trailer unter: http://bit.ly/stalinstod