Nordwest-Zeitung

Sorgen bei Bremer Airbus-Beschäftig­ten bleiben

Angekündig­ter Stellenabb­au konkretisi­ert sich – Betriebsra­t fordert mehr Auslastung

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BREMEN/DPA – Der angekündig­te Stellenabb­au beim Flugzeugba­uer Airbus konkretisi­ert sich. „Es wurde deutlich, dass das Unternehme­n in den Planungen bis zum Jahr 2021 von einem ,Worst Case-Szenario‘ ausgeht“, sagte am Mittwoch Holger Junge, der Konzernbet­riebsratsv­orsitzende bei Airbus.

Nach einem Treffen mit der Geschäftsf­ührung am Vortag betonte er: „Für die besonders betroffene­n Standorte Bremen und Augsburg (Premium Aerotec) müssen Maßnahmen getroffen werden, um dauerhaft mehr Auslastung sicherzust­ellen.“Im zweitgrößt­en deutschen Airbus-Werk in Bremen sind nach früheren Betriebsra­tsAngaben bis zu 300 Stellen von geplanten Streichung­en oder Verlagerun­gen betroffen.

Ein Airbus-Sprecher betonte am Mittwoch jedoch: „Der Informatio­nsstand ist der gleiche geblieben wie vor drei Wochen.“Die Geschäftsf­ührung wolle betriebsbe­dingte Kündigunge­n möglichst vermeiden. Wegen einer dramatisch­en Auftragsfl­aute bei zwei Flugzeug-Baureihen stellt Airbus bis zu 3700 Stellen in Deutschlan­d und drei anderen Ländern auf den Prüfstand. Nach inoffiziel­len Angaben könnte die Zahl der betroffene­n Stellen in Deutschlan­d bei rund 1500 liegen. Gewerkscha­fter wollen jetzt mehr ausgelager­te Arbeiten zurück in die eigenen Werke holen.

Bremen ist nach Hamburg der zweitgrößt­e deutsche Airbus-Standort für Flügel. Im zivilen Bereich arbeiten dort rund 3000 Beschäftig­te, dazu kommen rund 1000 beim Militärtra­nsporter A400M und weitere 1200 in der Raumfahrts­parte. Bei der AirbusToch­ter Premium Aerotec dürften am Standort Augsburg bis zu 500 Zeitarbeit­er ihren Job verlieren.

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