Von 19 Eichen keine einzige gepflanzt
Ratsentscheid anders als beschlossen umgesetzt – Andere Gehölze verwendet
Warum wurde die Aus9 gleichsmaßnahme am Vogelbusch abgeändert? Das fragen sich ein Bio9 loge und ein Ratsherr.
TUNGELN/HUNDSMÜHLEN – Der kleine Flecken Erde zwischen dem Vogelbusch und der Lethe werden nicht viele kennen, denn er liegt abseits der Spazierwege. Und hätte Andreas Lehmann nicht den Tipp bekommen, hier, im Grenzgebiet zwischen Tungeln und Hundsmühlen, einmal genauer hinzuschauen, wäre ihm wohl verborgen geblieben, dass hier etwas wächst, was da eigentlich nicht hingehört.
19 Eichen sollten hier stehen, doch nicht eine einzige ist zu entdecken. Dabei hatte der Wardenburger Gemeinderat vor acht Jahren beschlossen, dass an dieser Stelle – im Zuge der Erweiterung des Edeka-Marktes in Hundsmühlen – die Ausgleichsmaßnahme „19 Eichen“umgesetzt werden soll. Doch offenbar Linden statt Eichen: Ratsherr Frank Freese (links) und Biologe Andreas Lehmann ärgern sich über eine schlecht umgesetzte Kompensation am Vogelbusch.
wurde ohne Wissen des Rates anders entschieden und stattdessen Süßkirschen, Feldahörner, Eschen, Hainbuchen und Linden gepflanzt.
Aus Sicht des Hundsmühler Biologen Andreas Lehmann „eine mangelhafte Umsetzung“, da Linde, Feldahorn und Süßkirsche keine naturnahen, standortgerechten Ergänzungspflanzungen zum benachbarten Eiche-BuchenWald „Vogelbusch“bilden. So
stehe die Linde nicht einmal in der Gehölzliste des Landkreises für Ausgleichs- und Ersatzanpflanzungen.
„Unser Ziel war damals, den Vogelbusch mit den zusätzlichen Eichen zu erweitern“, erklärt FDP-Ratsherr Frank Freese den Ratsbeschluss von 2010, und meint: „Einer gänzlich anderen Bepflanzung hätte der Rat zustimmen müssen.“
Seit etwa vier Jahren versuchen Freese und Lehmann zu klären, wer den Ratsbeschluss ignoriert und mit der Pflanzung gebietsfremder Arten gegen bestehendes Naturschutzrecht verstoßen hat. „Von der Gemeinde habe ich trotz mehrerer Anfragen bis jetzt keine Antwort bekommen“, ärgert sich der Biologe.
Auch eine schriftliche Bitte im Juni 2014 ans Niedersächsische Umweltministerium, den Sachverhalt zu prüfen, brachte Lehmann nicht weiter. Denn die oberste Naturschutzbehörde sah für sich „keine Möglichkeit, in der Angelegenheit einzuschreiten“, zumal sich die Gemeinde mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt habe.
Bei einer Anfrage in einer Fachausschusssitzung sei er, so Freese, lediglich an den Landkreis verwiesen worden. Dieser antwortete später: „Die Umsetzung der Ersatzmaßnahmen aus Bebauungsplänen obliegt der Verantwortung der Gemeinde.“Der Kreis habe keine Bedenken gehabt, andere Bäume zu pflanzen, sofern diese standortheimisch seien.
„Tatsächlich wurden anstelle der Eichen in Abstimmung mit dem Ortsverein Hundsmühlen 30 Winter-Linden, Eschen, Hainbuchen, Wildkirschen und Feldahorne gepflanzt“, antwortet die Gemeindeverwaltung auf cNachfrage. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises habe gegenüber der Gemeinde die Kompensation in dieser Form nachträglich als erfüllt akzeptiert.
Lehmann vermutet, dass bei der Auswahl der Gehölze den umliegenden Imkern ein Gefallen getan werden sollte.
Aus Sicht des Naturschutzes, so Lehmann, müssten 17 der 30 Gehölzer auf Kosten von Edeka-Eigentümer und Gemeinde ausgegraben und durch Eichen ersetzt werden, um das ursprüngliche Ziel des Ratsbeschlusses noch zu erreichen. HUDE – Am 4. April um 19.30 Uhr startet die Reihe „Literatur in der Remise“in ihr elftes Jahr. Die vom Freien Deutschen Autorenverband (FDA) Nord organisierte Veranstaltung hat dieses Mal Alexandra Schwarting von Oldenburger Leseforum zu Gast. Die Autorin stellt ihr neues Buch „Geliebt – Im Mantel von Rosmarin und Lavendel“vor. Das Buch ist der letzte Band der Trilogie „Im Mantel von Rosmarin und Lavendel“. Und da sie Liebesromane schreibt, werden die Zuhörer an diesem Abend erfahren, ob sich die beiden Protagonisten nun finden oder nicht.
Alexandra Schwarting lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Berne. Im September 2016 begann sie „aus einer Laune heraus“, wie sie sagt, zu schreiben und konnte nicht wieder aufhören. Wie süchtig schrieb sie ihren ersten Roman und entschied sich währenddessen, die Geschichte weiter zu erzählen. So entstand die Trilogie, deren letzter Band nun erschienen ist. Auch ein weiterer Roman ist entstanden.
So hat Schwarting seitdem insgesamt vier Romane im Selbstverlag veröffentlicht. Die 27-jährige Autorin und gelernte Hotelfachfrau siedelt ihre Geschichten im Milieu zwischen Gastronomie und Landwirtschaft an, auf jeden Fall aber immer unter dem Motto „Kopf aus, Seele an!“, wie sie selbst sagt.
Die junge Autorin freut sich über jedes erhaltene Feedback. Erst im Januar war sie im Zuge der Grünen Woche auf einem Erlebnisbauernhof eingeladen, um mehr über ihre Bücher und ihre Arbeit zu berichten. Und natürlich steht sie im Anschluss an die Lesung für Fragen der Zuhörer zur Verfügung.