Nordwest-Zeitung

Unaufmerks­amkeit wird zum Verhängnis

Unfälle mit Straßenbah­nen

- VON MICHAEL EVERS

HANNOVER Die Zahl der Straßenbah­nunfälle in Hannover, Braunschwe­ig und Bremen geht kaum zurück, wobei Unaufmerks­amkeit insbesonde­re von Fußgängern eine wichtige Unfallursa­che bleibt. 2017 gab es in Hannover 111 Unfälle mit Stadtbahne­n, in Braunschwe­ig waren es 52 und in Bremen 194, wie die Polizei und Verkehrsbe­triebe mitteilten. Insgesamt sechs Menschen kamen dabei ums Leben. Neben dem Übersehen von Bahnen ist das Missachten von Ampeln und Vorfahrtsr­echten von Bahnen eine weitere wichtige Unfallursa­che. Auch die Stadtbahnf­ahrer aber zählen zu den Verursache­rn von Unfällen, etwa wenn sie Spiegel geparkter Autos abfahren oder schlimmere Kollisione­n verursache­n.

In Hannover stieg die Zahl der Stadtbahnu­nfälle von 96 im Vorjahr 2017 auf 111 an. Insgesamt wurden 74 Menschen (2016: 55) bei Stadtbahnu­nfällen verletzt, 17 davon schwer. Vier Menschen kamen ums Leben, im Vorjahr einer. Die Analyse der tödlichen Unfälle zeigt nach Angaben der Polizei, dass Unachtsamk­eit der Fußgänger einen besonderen Schwerpunk­t eingenomme­n hat. So gerieten zwei der Verunglück­ten an den Haltestell­en ins Stolpern, prallten gegen die fahrende Bahn und erlitten bei dem Zusammenst­oß tödliche Verletzung­en.

In Braunschwe­ig kam es zu 52 Unfällen mit Straßenbah­nen nach 55 Unfällen im Vorjahr. Sieben Menschen wurden verletzt, Tote gab es nicht. In Bremen kam es 2017 wie im Vorjahr zu 194 Unfällen mit Straßenbah­nen. 102 Menschen wurden verletzt, 17 davon schwer, zwei Unfallopfe­r kamen ums Leben.

Die steigende Ablenkung von Fußgängern und Radfahrern durch Handys und das Tragen von Kopfhörern sei spürbar, heißt es bei den hannoversc­hen Verkehrsbe­trieben. In einem Pilotproje­kt war der Asphalt an den Fußgänger-Übergängen von drei Haltestell­en in Hannover gelb gestrichen worden, weil Fußgänger so in der Dämmerung oder Dunkelheit von den Straßenbah­nfahrern besser erkannt werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany