Unaufmerksamkeit wird zum Verhängnis
Unfälle mit Straßenbahnen
HANNOVER Die Zahl der Straßenbahnunfälle in Hannover, Braunschweig und Bremen geht kaum zurück, wobei Unaufmerksamkeit insbesondere von Fußgängern eine wichtige Unfallursache bleibt. 2017 gab es in Hannover 111 Unfälle mit Stadtbahnen, in Braunschweig waren es 52 und in Bremen 194, wie die Polizei und Verkehrsbetriebe mitteilten. Insgesamt sechs Menschen kamen dabei ums Leben. Neben dem Übersehen von Bahnen ist das Missachten von Ampeln und Vorfahrtsrechten von Bahnen eine weitere wichtige Unfallursache. Auch die Stadtbahnfahrer aber zählen zu den Verursachern von Unfällen, etwa wenn sie Spiegel geparkter Autos abfahren oder schlimmere Kollisionen verursachen.
In Hannover stieg die Zahl der Stadtbahnunfälle von 96 im Vorjahr 2017 auf 111 an. Insgesamt wurden 74 Menschen (2016: 55) bei Stadtbahnunfällen verletzt, 17 davon schwer. Vier Menschen kamen ums Leben, im Vorjahr einer. Die Analyse der tödlichen Unfälle zeigt nach Angaben der Polizei, dass Unachtsamkeit der Fußgänger einen besonderen Schwerpunkt eingenommen hat. So gerieten zwei der Verunglückten an den Haltestellen ins Stolpern, prallten gegen die fahrende Bahn und erlitten bei dem Zusammenstoß tödliche Verletzungen.
In Braunschweig kam es zu 52 Unfällen mit Straßenbahnen nach 55 Unfällen im Vorjahr. Sieben Menschen wurden verletzt, Tote gab es nicht. In Bremen kam es 2017 wie im Vorjahr zu 194 Unfällen mit Straßenbahnen. 102 Menschen wurden verletzt, 17 davon schwer, zwei Unfallopfer kamen ums Leben.
Die steigende Ablenkung von Fußgängern und Radfahrern durch Handys und das Tragen von Kopfhörern sei spürbar, heißt es bei den hannoverschen Verkehrsbetrieben. In einem Pilotprojekt war der Asphalt an den Fußgänger-Übergängen von drei Haltestellen in Hannover gelb gestrichen worden, weil Fußgänger so in der Dämmerung oder Dunkelheit von den Straßenbahnfahrern besser erkannt werden.