VW SCHICKT DIESEL IN DIE WÜSTE
BMW zurückgerufen:
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat einen Rückruf von mehr als 11 000 BMW-Dieselautos angeordnet, damit unzulässige Abschalteinrichtungen bei der Abgasreinigung entfernt werden. Der Bescheid vom 13. März betreffe die Fahrzeugtypen BMW 750 3.0 Diesel Euro 6 und BMW M550 3.0 Diesel Euro 6, teilte das Verkehrsministerium am Freitag in Berlin mit. Die von BMW vorgelegte technische Änderung an den Fahrzeugen werde derzeit vom KBA geprüft, sie solle zeitnah freigegeben werden. Die Münchner Staatsanwaltschaft hatte die BMW-Zentrale vor knapp zwei Wochen durchsucht und Ermittlungen wegen Betrugsverdacht eingeleitet.
Steuerprivileg:
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich dagegen ausgesprochen, die ermäßigte Besteuerung von Diesel-Kraftstoff zu streichen. „Eine Änderung bei der Besteuerung von Kraftstoffen führt nicht dazu, dass die Autohersteller schneller sauberere Fahrzeuge liefern“, sagte Scholz den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir müssen ernsthaft darüber reden, wie wir mehr Elektrofahrzeuge bekommen oder den Nahverkehr ausbauen.“Scholz sagte zudem, es sei nicht Aufgabe des Staates, finanzielle Anreize zu geben, damit mehr saubere Diesel auf der Straße fahren.
Ziele unerreichbar:
Der Verband der Automobilindustrie hält geplante, verschärfte Klimaschutzziele der EU-Kommission für das Jahr 2025 auch wegen der Diesel-Krise für derzeit nicht erreichbar. Dabei geht es um die Verringerung des Kohlendioxid (CO Ein solches verbindliches Ziel sei vor dem Hintergrund der langfristigen Entwicklungszeiträume in der Autoindustrie „technisch und wirtschaftlich kosteneffizient nicht erreichbar“, heißt es in einem nun vorgelegten Positionspapier.
Gigantische Parkplätze:
Rund 300 000 Autos hat Volkswagen in den USA im Zuge des Dieselskandals von Kunden zurückgekauft – und muss sie jetzt zwischenparken. Dafür hat VW gigantische Parkplätze angemietet. Unter den 37 Flächen sind dem „Spiegel“zufolge ein ausrangiertes Football-Stadion in Detroit, eine ehemalige Papierfabrik in Minnesota und die kalifornische Wüste nahe Victorville. Die Autos würden zwischengelagert und regelmäßig gewartet, zitiert das Magazin VW-Sprecherin Jeannine Ginivan. In naher Zukunft sollen sie verkauft oder exportiert werden.