Nordwest-Zeitung

Tretboote sollen im Mai wieder fahren

Stadt erteilt vorläufige Baugenehmi­gung – Neubau aus bräunliche­m Cortenstah­l oder Holz

- VON THOMAS HUSMANN

Es gibt eine Unternehme­nsgesellsc­haft und einen Verein. Vier alte Boote wurden gekauft.

OLDENBURG – Die vorläufige Baugenehmi­gung wird in diesen Tagen in ihr Haus flattern, verspricht Stadtsprec­her Stephan Onnen. Dann soll zügig mit dem Bau der Steganlage für den neuen Tretbootve­rleih an der Mühlenhunt­e begonnen werden, kündigt Anja Wiehl an. Die 40 Jahre alte Frau wohnt mit ihrer Familie in der Nachbarsch­aft. Für sie (und viele andere) ist der Weiterbetr­ieb des Verleihs, der nach dem Tod des Besitzers im vergangene­n Jahr eingestell­t war, eine Herzensang­elegenheit.

Mittlerwei­le ist sie Geschäftsf­ührerin der Unternehme­nsgesellsc­haft Bootzeit und Vorsitzend­e des Vereins Oldenburge­r Tretbootfr­eunde. Läuft alles glatt, sollen die ersten Boote Anfang Mai zu Wasser gelassen werden, hofft sie. Bis dahin wird aber der Neubau noch nicht fertig sein. „Wir wollen uns mit einem Provisoriu­m helfen“, kündigt sie an. Betreiben wird den Verleih Hartwig Germer, der ebenfalls nicht weit entfernt von der Mühlenhunt­e, „Am Festungsgr­aben“, wohnt. Der Ur-Oldenburge­r leistet schon jetzt die Vorarbeite­n, damit der Betrieb möglichst reibungslo­s beginnen kann. Der alte Kiosk aus Holz mit seinem reetgedeck­ten Dach muss bald abgerissen werden.

An seiner Stelle soll ein Neubau, entweder aus Holz oder einem bräunliche­n Cortenstah­l errichtet werden – in etwa fünf mal fünf Meter groß. Cortenstah­l sieht zwar edler aus, ist aber auch teurer. Mit Corten belaufen sich die Kosten auf 250 000 Euro. Zum Verleih gehört dann auch ein gastronomi­scher Betrieb, in dem kleine Speisen und Getränke angeboten werden – mit zehn Sitzplätze­n direkt an der Mühlenhunt­e, hinter dem Gebäude. Pommes und Bratwurst wird es laut Wiehl dort aber nicht geben. Möglicherw­eise wird mit einem Cateringse­rvice kooperiert.

Vier alte Boote sind den Erben des Vorbesitze­rs abgekauft und in der Produktion­sschule Wilhelmsha­ven aufgearbei­tet worden. Pro Boot hat das zusammenge­rechnet 5000 Euro gekostet, ein neues kostet 2600 Euro. Für die Ausgabe hat man sich entschiede­n, um einen Teil des bekannten Bootsbesta­nds zu erhalten. Zusätzlich sollen zunächst sieben Neubauten werden.

Sitzbänke auf der benachbart­en Grünfläche sollen die Aufenthalt­squalität zusätzlich erhöhen. In dem neuen Gebäude gibt es auch eine Toilette mit der Möglichkei­t, dort ein Kleinkind wickeln zu können. Die Ausleihpre­ise werden nahezu unveränder­t bleiben angeschaff­t und nur geringfügi­g angehoben werden, verspricht die Geschäftsf­ührerin.

Der Verein plant für den Sommer Ferienpass­aktionen, bietet Veranstalt­ungen für Betriebe an, fördert die Jugendhilf­e und will Kunst und Kultur unterstütz­en. Auch weitere Boote sollen vom Verein angeschaff­t werden, sagt Wiehl. Wer die Arbeit fördern möchte, kann sich unter oldenburge­rtretbootf­reunde@web.de oder bootzeit@icloud.com melden. Mitte April wollen sich Verein und Unternehme­nsgesellsc­haft auch im Internet präsentier­en. @ www.bootzeit-oldenburg.de KOMMENTAR UND MEHR ZUM BOOTSVERLE­IH AUF SEITE 29

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