Tretboote sollen im Mai wieder fahren
Stadt erteilt vorläufige Baugenehmigung – Neubau aus bräunlichem Cortenstahl oder Holz
Es gibt eine Unternehmensgesellschaft und einen Verein. Vier alte Boote wurden gekauft.
OLDENBURG – Die vorläufige Baugenehmigung wird in diesen Tagen in ihr Haus flattern, verspricht Stadtsprecher Stephan Onnen. Dann soll zügig mit dem Bau der Steganlage für den neuen Tretbootverleih an der Mühlenhunte begonnen werden, kündigt Anja Wiehl an. Die 40 Jahre alte Frau wohnt mit ihrer Familie in der Nachbarschaft. Für sie (und viele andere) ist der Weiterbetrieb des Verleihs, der nach dem Tod des Besitzers im vergangenen Jahr eingestellt war, eine Herzensangelegenheit.
Mittlerweile ist sie Geschäftsführerin der Unternehmensgesellschaft Bootzeit und Vorsitzende des Vereins Oldenburger Tretbootfreunde. Läuft alles glatt, sollen die ersten Boote Anfang Mai zu Wasser gelassen werden, hofft sie. Bis dahin wird aber der Neubau noch nicht fertig sein. „Wir wollen uns mit einem Provisorium helfen“, kündigt sie an. Betreiben wird den Verleih Hartwig Germer, der ebenfalls nicht weit entfernt von der Mühlenhunte, „Am Festungsgraben“, wohnt. Der Ur-Oldenburger leistet schon jetzt die Vorarbeiten, damit der Betrieb möglichst reibungslos beginnen kann. Der alte Kiosk aus Holz mit seinem reetgedeckten Dach muss bald abgerissen werden.
An seiner Stelle soll ein Neubau, entweder aus Holz oder einem bräunlichen Cortenstahl errichtet werden – in etwa fünf mal fünf Meter groß. Cortenstahl sieht zwar edler aus, ist aber auch teurer. Mit Corten belaufen sich die Kosten auf 250 000 Euro. Zum Verleih gehört dann auch ein gastronomischer Betrieb, in dem kleine Speisen und Getränke angeboten werden – mit zehn Sitzplätzen direkt an der Mühlenhunte, hinter dem Gebäude. Pommes und Bratwurst wird es laut Wiehl dort aber nicht geben. Möglicherweise wird mit einem Cateringservice kooperiert.
Vier alte Boote sind den Erben des Vorbesitzers abgekauft und in der Produktionsschule Wilhelmshaven aufgearbeitet worden. Pro Boot hat das zusammengerechnet 5000 Euro gekostet, ein neues kostet 2600 Euro. Für die Ausgabe hat man sich entschieden, um einen Teil des bekannten Bootsbestands zu erhalten. Zusätzlich sollen zunächst sieben Neubauten werden.
Sitzbänke auf der benachbarten Grünfläche sollen die Aufenthaltsqualität zusätzlich erhöhen. In dem neuen Gebäude gibt es auch eine Toilette mit der Möglichkeit, dort ein Kleinkind wickeln zu können. Die Ausleihpreise werden nahezu unverändert bleiben angeschafft und nur geringfügig angehoben werden, verspricht die Geschäftsführerin.
Der Verein plant für den Sommer Ferienpassaktionen, bietet Veranstaltungen für Betriebe an, fördert die Jugendhilfe und will Kunst und Kultur unterstützen. Auch weitere Boote sollen vom Verein angeschafft werden, sagt Wiehl. Wer die Arbeit fördern möchte, kann sich unter oldenburgertretbootfreunde@web.de oder bootzeit@icloud.com melden. Mitte April wollen sich Verein und Unternehmensgesellschaft auch im Internet präsentieren. @ www.bootzeit-oldenburg.de KOMMENTAR UND MEHR ZUM BOOTSVERLEIH AUF SEITE 29