Nordwest-Zeitung

Knallfrosc­h Elektro noch lange nicht beim alten Eisen

Auricher 9and stellt neues Album :;3ualtda7ür< im Amadeus 8or – Z6ei Supportban­ds

- VON CLAUV HOCK

OLDENBURG – Die Menge tanzt so ausgelasse­n, dass sich selbst die Technik auf der Bühne verschiebt. Lange mussten die Fans der Band Knallfrosc­h Elektro (KFE) auf diesen Abend warten. Am Gründonner­stag war es im Amadeus in Oldenburg dann – endlich – soweit: Die in Aurich (Ostfriesla­nd) gegründete Band stellte ihr neues Album „#zualtdafür“vor. Als Support standen die Bands Faakmarwin und Wilson & Jeffrey auf der Bühne.

Knallfrosc­h Elektro

Für alle, die KFE nicht kennen: 2008 in Aurich gegründet, hat sich die Band Schritt für Schritt in die höheren Sphären der Musikszene abseits des Radiogedud­els gespielt. Auftritte unter anderem auf dem Deichbrand und in TV-Shows wie „Circus Halligalli“oder Millionärs­wahl sorgten dann für Bekannthei­t über die norddeutsc­he Tiefebene hinaus. Ihre Musik bezeichnen die beiden Sänger Dave und Steppo sowie ihre Bandkolleg­en Simon (Bass), Feierte die Veröffentl­ichung ihres neuen Albums „#zualtdafür“im Amadeus Oldenburg: die Band Knallfrosc­h Elektro aus Aurich. Diego (Gitarre) und Schlagzeug­er Trommly – „Das sind fast alles unsere richtigen Namen!“(Steppo) – als „No School Partycore“. Übersetzt bedeutet das: Die Band macht einfach, worauf sie Lust hat. Da treffen Elektrobea­ts auf Punk-Riffs und der Crossover lässt es sich mit Korn-Cola an der Bar gut gehen.

Zu alt dafür

Im Gegensatz zum Vorgängera­lbum „So dumm kommen wir nicht mehr zusammen“(2012) kommt „#zualtdafür“mit weniger Elektro und dafür mehr Punk daher. „Steppo war dieses Mal richtungsb­estimmende­r als ich“, kommentier­te Simon am Rande des Konzerts im Amadeus gegenüber der Ð. Dem stilistisc­hen Kern der Band – jede Menge Spaß, ein bisschen Selbstiron­ie und pointierte Beobachtun­gen des Zeitgeists – schadet dieser Wechsel nicht. Schon beim ersten Lied „Schlag dein Radio kaputt“ist der Hörer gleich wieder mittendrin im KFE-Sound. Auch „Unsere Stadt“, ein Lied über die sterbende Clubkultur in Kleinstädt­en, oder der titelgeben­de Track „#zualtdafür“gehen sofort ins Ohr und machen es sich da gemütlich. Überrasche­nder, weil weniger an frühere Lieder erinnernd, kommen Stücke wie „So viele Themen“oder „Ist doch nur ’ne Zahl“daher. Knallfrosc­h Elektro sind unverwechs­elbar wechselbar.

Wer Knallfrosc­h Elektro kennt, der weiß, dass die Band gerne mit befreundet­en Musikern zusammenar­beitet. Das ist auch auf dem neuen Album so, an dem sowohl die Musiker Wolfgang Casper als auch Stevo Star mitgewirkt haben und entspreche­nd zu Wort kommen – so wie auch die Oldenburge­r Band Wilson & Jeffrey. Und die durfte, genau wie die Bremer Band Faakmarwin, den Abend im Amadeus eröffnen und die zahlreiche­n Gäste in Stimmung bringen. Das gelang.

Temperatur steigt

Den Aufschlag machten Faakmarwin mit ihrem IndieRock-Pop, dann steigerten die Rock-Rapper Wilson & Jeffrey Stimmung und Temperatur im Amadeus noch weiter. Bis Knallfrosc­h Elektro schließlic­h bewiesen, dass sie eben doch noch lange nicht zu alt dafür sind und den Laden gepflegt zum Kochen und Erbeben brachten.

Vehen Vie ein Interview mit Knallfrosc­h Elektro unter www.nwzonline.de/videos

Mehr Bilder unter www.nwzonline.de/fotos

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