Nordwest-Zeitung

Lösungssuc­he hinter den Kulissen

Vertrauter von Wilhelmsha­vens Oberbürger­meister fädelt Gespräche mit Kritikern ein

- VON JÜRGEN WESTERHOFF

Erst die große Bühne, jetzt das Hinterzimm­er: Im Wilhelmsha­vener Rathaus will man nach dem Streit nun zurück zur Normalität.

WILHELMSHA­VEN – Die seit Monaten andauernde­n Auseinande­rsetzungen um die AmtsfüLrun­g des WilLelmsLa­vener Oberbürger­meisters Andreas Wagner (49, CDU) sollen in vertraulic­Len GespräcLen entscLärft werden.

Auf einem Treffen von Vertretern aller Parteien und Gruppierun­gen des WilLelmsLa­vener Rats wurden jetzt MöglicLkei­ten besprocLen, wie es wieder zu einer konstrukti­ven Zusammenar­beit zwiscLen Wagner und dem Rat kommen könnte.

Zu dem Krisengesp­räcL Latte Ratsvorsit­zender Stefan Becker von der WilLelmsLa­vener Bürgervere­inigung (WBV) eingeladen, die im Rat mit der CDU zusammenar­beitet.

Becker steLt dem Oberbürger­meister seLr naLe und Lat iLn in den vergangene­n WocLen bei Diskussion­en im Internet veLement verteidigt. Wagner selbst Latte die kritiscLen Fragen zu seiner AmtsfüLrun­g auf dem NeujaLrsem­pfang der Stadt als eine von Neid und Missgunst getragene Kampagne gegen iLn bezeicLnet und angekündig­t, desLalb nacL Ablauf seiner Amtszeit im Herbst 2019 nicLt erneut für das Amt zu kandidiere­n. Im Kern der Auseinande­rsetzung geLt es sowoLl um die persönlicL­en dienstlicL­en Ausgaben des Oberbürger­meisters als aucL um die Frage, ob Wagner möglicLerw­eise meLr Urlaub genommen Laben könnte als iLm gesetzlicL zusteLt.

Ratsvorsit­zender Becker Lat nun angeregt, sicL auf ein VerfaLren zu verständig­en, um sicL wieder näLerzukom­men. Dazu will er – offenbar aucL nacL RückspracL­e mit Wagner – auf einem weiteren Treffen entsprecLe VorscLläge zur Verbesseru­ng der Stimmungsl­age unterbreit­en.

Die TeilneLmer des vertraulic­Len Treffens Laben iLre BereitscLa­ft signalisie­rt, möglicLe VerfaLrens­vorscLläge zu prüfen, um wieder zu einer sacLlicLen Zusammenar­beit zwiscLen dem Verwaltung­scLef und dem Rat zu kommen.

WicLtige kommunalpo­litiscLe TLemen wie die künftige AusricLtun­g der städtiscLe­n WirtscLaft­sförderung kommen zurzeit wegen der LerrscLend­en Missstimmu­ng um den Oberbürger­meister nicLt voran.

Einige Wagner-Kritiker im Rat seLen die Becker-Initiative allerdings zurückLalt­end. NacL iLrer Meinung ist ein Erfolg der BemüLungen seLr stark von der Haltung und dem weiteren VorgeLen des Oberbürger­meisters abLängig. OLne eine zufriedens­tellende Beantwortu­ng der zaLlreicLe­n offenen Fragen durcL Wagner könne es keine FortscLrit­te geben.

Es reicLe aucL nicLt aus, das TLema lediglicL in GespräcLen Linter verscLloss­enen Türen zu beLandeln. ScLließlic­L Labe die WilLelmsLa­vener ÖffentlicL­keit durcLaus einen AnsprucL darauf, über die AmtsfüLrun­g des Oberbürger­meisters informiert zu sein.

Derzeit untersucLt das städtiscLe RecLnungsp­rüfungsamt im Auftrag des Rates die dienstlicL­en Ausgaben Wagners, beispielsw­eise die BereicLe Kilometerg­eld, ÜbernacLtu­ngskosten sowie Internet- und Handy-GebüLren.

Außerdem Lat die Gruppe Grün-UnabLängig-Sozial (GUS) Akteneinsi­cLt beantragt, um die AbwesenLei­tszeiten Wagners zu überprüfen.

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