Traum vom eigenen Heim noch teurer
Deutsche Immobilien-Umsätze 2017 um neun Prozent gestiegen
Häuser und andere Immobilien im Wert von 250 Milliarden Euro wurden verkauft. Das wurde in einem Oldenburger Büro errechnet.
BERLIN/OLDENBURG Die Bundesbürger haben auch 2017 deutlich mehr Geld ausgeben müssen, um sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. „Die Preise steigen weiter“, sagte Peter Ache, Geschäftsstellenleiter des Arbeitskreises der Gutachterausschüsse, der Agentur dpa. Auf Basis der vorliegenden Kaufverträge schätzt er, dass bis zu 250 Milliarden Euro für Wohnungen, Häuser, Grundstücke und Gewerbeimmobilien bezahlt wurden. Das wären rund neun Prozent mehr als im Vorjahr, während die Zahl der Kaufverträge zwischen 900 000 und einer Million stagniert.
Die Geschäftsstelle des Arbeitskreises sitzt in Oldenburg. Der Oldenburger Ache bereitet mit seinem Team in der Landesbehörde LGLN die Immobilien-Umsätze bundesweit auf. Basis sind die Berichte der örtlichen Gutachterausschüsse. Sie münden regelmäßig in einen nationalen Immobilienmarktbericht – wie im Dezember 2017.
Der Aufwärtstrend auf dem deutschen Immobilienmarkt dauert seit zehn Jahren an. „Das Angebot ist knapp“, sagte Ache. „Es wird nicht genug Bauland auf den Markt gebracht.“Das gelte vor allem für Großstädte. Befeuert werden die Preise durch niedrige Zinsen. „Es gibt nicht genug Möglichkeiten, Geld gewinnbringend anzulegen.“Investoren und Anleger setzten deshalb weiter auf Häuser und Wohnungen.
Auch auf dem Land werden dem Immobilienfachmann zufolge Häuser nun vielerorts teurer. Denn die Preise seien noch vergleichsweise gering. „Es ist zum Teil günstiger, eine Immobilie zu kaufen als eine zu mieten“, sagte Ache und verwies auf die günstigen Darlehen.
Sorgen vor einem Kollaps des Marktes sind aus Sicht der Gutachter unbegründet. „Die Kreditvergabe ist in Deutschland ordentlich reglementiert. Da wird die Welt nicht zusammenbrechen.“
Seinen nächsten bundesweiten Bericht legt das Oldenburger Team Ende 2019 vor.