Ab sofort schnüffelt Gonzo im erlesenen Retter-Kreis
Oldenburger Hundestaffel verfügt über drei geprüfte Teams – Suche von Vermissten
OLDENBURG/LR/MG – So jung – und schon ein echter Retter: Gonzo aus Oldenburg ist nun ausgewiesene JohanniterFachkraft und fortan ganz im Sinne des Leitspruchs „Den Kranken dienen“rund um die Uhr einsatzbereit wie -willig. Dass es sich da bei Gonzo um einen Israelischen Spitz (Kanaanhund) handelt, einen eigensinnigen noch dazu, ist für Thomas von Seggern (Leiter der Oldenburger Johanniter-Rettungshundestaffel) jedoch kein Problem. Schließlich ist der nun erfolgreich geprüfte Begleiter auch „sehr treu und hat besonders Kindern gegenüber einen ausgeprägten Beschützerinstinkt“, wie es heißt. Außerdem ist er äußerst lernwillig, wie Gonzo in seiner zweijährigen Ausbildung längst bewiesen hat.
Gemeinsam mit Hera – ihrerseits belgische Schäferhündin (Malinois) und bereits mehrfach erprobt – nahm das Mitglied der Rettungshundestaffel im Ortsverband Oldenburg jetzt an einer hochoffiziellen wie turnusmäßig nötigen Prüfung in Sendenhorst teil. Und das nicht allein. Hundeführer Curt Lehmann hatte sich dort mit beiden Hunden den Aufgaben aus der „Gemeinsamen Prüfungsund Prüferordnung für Rettungshundeteams (GemPPO)“gestellt.
Nach der theoretischen Prüfung mit Fragen zu Einsatztaktik, Erster Hilfe an Mensch und Tier, Wetterkunde, Karte und Kompass – die galten natürlich Lehmann – folgte der Verweistest. „Hierbei müssen die Hunde ihren Hundeführern anzeigen, dass sie einen Menschen aufgespürt haben“, so JohanniterSprecher Stefan Greiber, „dabei dürfen sie dem Vermissten aber nicht zu nahe kommen oder ihn belästigen, denn im Einsatzfall muss gewährleistet sein, dass die Hunde einen möglicherweise schwer verdie
letzten oder verängstigten Menschen nicht bedrängen.“Der Hundeführer trägt indes die Verantwortung, aufgefundene Personen schnell erstzuversorgen – alles anscheinend kein Problem.
Auch im folgenden Gehorsamkeitstest konnten Lehmann
und seine Mitstreiter offenbar im Zusammenspiel überzeugen – sprich: Wie reagiert der Rettungshund auf Kommandos? Folgt er seinem Vertrauten auch ohne Leine? Die Erkenntnisse: Bestens und Ja! Optimale Voraussetzungen also fürs große Finale: Flächensuche. Dafür ging es in ein rund 30 000 Quadratmeter großes Waldgelände und auf die Spur von zwei dort versteckten Verletztendarstellern. Das Ergebnis ist bekannt – Hera und Gonzo vertraten ihre Farben würdig und sind nun zertifiziert für den nächsten offiziellen Einsatz im freien Gelände. Apropos: Im vergangenen Jahr waren die Oldenburger Rettungshunde – mit Hundeführer Detlef Abel und seiner Ira sind damit jetzt gleich drei geprüfte Teams für die Johanniter in der Dauerbereitschaft – vier Mal im Einsatz, unter anderem im Oktober zur Suche nach einer vermissten 48-jährigen Frau in Rostrup. Überhaupt werden die JohanniterHunde in Kooperation mit Polizei und Feuerwehren vor allem bei der Suche nach vermissten oder verirrten Personen von der Großleitstelle angefordert. Die Hundeführer engagieren sich ehrenamtlich.