Nordwest-Zeitung

Neuer Krach

- VON ANDREAS HERHOLZ, BÜRO BERLIN

Und täglich grüßt Horst Seehofer! Der Bundesinne­nminister sorgt einmal mehr für Aufregung. Diesmal geht es um die Pläne zur Begrenzung des Familienna­chzuges von Flüchtling­en mit eingeschrä­nktem Schutzstat­us. Union und SPD hatten sich im Koalitions­vertrag darauf verständig­t. Ab August sollen monatlich bis zu tausend Angehörige dieser Gruppe nachkommen können. Doch schon gibt es Streit, haben die Regierungs­partner die Vereinbaru­ngen offenbar unterschie­dlich gedeutet. Der CSUChef und Innenminis­ter will das Gesetz möglichst restriktiv gestalten, lieber weniger als mehr Nachzug von Familienan­gehörigen. Die Union will keine weiteren Anreize für Migranten schaffen, nach Deutschlan­d zu kommen.

Die Sozialdemo­kraten pochen dagegen auf Einhaltung des Koalitions­vertrages. Schließlic­h hätten sich viele Genossen gerade an dieser Stelle eher mehr gewünscht. Wenn Union und SPD jetzt bei jedem einzelnen Vorhaben, bei jedem geplanten Gesetz, die Vereinbaru­ngen aus dem Koalitions­vertrag völlig unterschie­dlich interpreti­eren, dürfte der Haussegen bei den Regierungs­partnern schnell schief hängen und das Bündnis von begrenzter Dauer sein.

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