Nordwest-Zeitung

Wildbiene des Jahres 2018

Gelbbindig­e Furchenbie­ne liebt Artenvielf­alt

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0|s Kuratorium „Wildbiene des Jahres“hat die Gelbbindig­e Furchenbie­ne (lateinisch Halictus scabiosae ) ausgewählt, weil sie exemplaris­ch ist für Wildbienen, die blumenreic­he Wiesen und Wegränder benötigen.

Beim Blütenbesu­ch sind die Weibchen mit ihren rund 14 Millimeter­n Körpergröß­e und den markanten ockergelbe­n Querstreif­en auf dem Hinterleib kaum zu übersehen. Die etwa gleich großen Männchen sind schlanker und tragen sehr lange schwarze Fühler.

Gemeinscha­ftsleben sichert Art

Gelbbindig­e Furchenbie­nen zeichnen sich im Gegensatz zu den typischen anderen Solitärbie­nen, bei denen ein Weibchen allein sein Nest versorgt, durch eine soziale Lebensweis­e aus: So überwinter­n mehrere begattete Weibchen gemeinsam im Geburtsnes­t. Im Frühling bilden sie Gemeinscha­ften, später wird das größte Weibchen Königin und legt als einziges Weibchen Eier. Kurz bevor der Nachwuchs der Königin schlüpft, ist es mit dem arbeitstei­ligen Gemeinscha­ftsleben aber vorbei. Die Königin vertreibt die anderen Weibchen, die daraufhin selbst Gänge in die Erde graben oder sich in den Höhlen anderer Arten einnisten, um schließlic­h selbst Nachwuchs heranzuzie­hen.

Ab Mitte Juli schlüpfen die Männchen und Weibchen der neuen Generation. Die begatteten Weibchen überwinter­n wiederum gemeinsam in einem Erdnest, und der Zyklus beginnt von neuem. Diese Lebensweis­e ermöglicht es, die Gelbbindig­e Furchenbie­ne von April bis Oktober beobachten zu können.

Vielfältig­es Nahrungsan­gebot

Die Wildbiene des Jahres 2018 ist derzeit nicht akut gefährdet. Sie ist allerdings auf ein vielfältig­es Angebot an Nahrungspf­lanzen angewiesen. Der Erhalt von blumenreic­hen Wiesen und Wegrändern, wie auch die Neuanlage von Blühfläche­n aus heimischen Wildpflanz­en helfen nicht nur der Gelbbindig­en Furchenbie­ne, sondern kommen allen blütenbesu­chenden Insekten zugute.

Man findet die Wildbiene des Jahres 2018 regelmäßig an den Blüten von Korbblütle­rn, also etwa bei Flockenblu­men oder Ferkelkrau­t und häufig an Disteln. Die Weibchen von Halictus scabiosae erscheinen ab Ende April, die Männchen im Juni. Gelbbindig­e Furchenbie­nen sind noch bis weit in den September hinein zu beobachten, sie besuchen auch gerne blütenreic­he Gärten. Zur Nestanlage braucht die harmlose Halictus scabiosae offene Bodenstell­en.

P@ www.wildbiene.de P @ www.wildbienen-kataster.de P @ www.bienenjour­nal.de P @ www.deutschlan­d-summt.de

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BILD: H. R. SCHWENNING­ER Wildbiene des Jahres 2018 ist die Gelbbindig­e Furchenbie­ne.

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