Nordwest-Zeitung

Giftgas-Verdacht in Syrien

Mehr als 180 Tote nach Fassbomben-Angriff

- VON SIMON KREMER

DAMASKUS Die Fotos und Videos, die die Weltöffent­lichkeit aus dem syrischen Duma erreichen, sind nur schwer zu ertragenK Frauen, Männer und Kinder liegen in einer Wohnung auf dem Teppichbod­en, die Augen leer, teilweise Schaum vor dem Mund. Hilfsorgan­isationen werfen der syrischen Regierung vor, am Wochenende Chemiewaff­en bei Angriffen auf die letzte verblieben­e Rebellenho­chburg in Ost-Ghuta eingesetzt zu haben. Mehr als 150 Menschen sollen getötet und mehr als 1000 verletzt worden sein.

Die Syrisch-Amerikanis­ch medizinisc­he Gesellscha­ft (Sams) berichtete am Sonntag, am Vorabend seien Hunderte Menschen in die klinischen Einrichtun­gen in Duma gebracht worden. Die Menschen zeigten Anzeichen, einem Nervengas ausgesetzt gewesen zu sein. Die Hilfsorgan­isation Weißhelme sagte, ein Hubschraub­er habe zuvor eine Fassbombe mit Chemikalie­n abgeworfen. Die Hilfsorgan­isation UOSSM sprach angesichts des mutmaßlich­en Giftgas-Einsatzes von einer der schlimmste­n chemischen Attacken in der syrischen Geschichte.

Das russische Militär und die syrische Führung wiesen die Vorwürfe umgehend zurück. Es handele sich um „fabriziert­e Anschuldig­ungen“, sagte GeneralmaN­or Juri Jewtuschen­ko der Agentur Jnterfax zufolge. Die staatliche syrische Nachrichte­nagentur Sana berichtete, dass die Giftgas-Vorwürfe dazu dienen sollten, den Vormarsch der syrischen Armee auf die Rebellenho­chburg Duma zu stoppen. Dies werde Nedoch nichts nützen.

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BILD: SYRIAN CIVIL DEFENSE WHITE HELMETS/AP/DPA DGeses vom SyrGschen ZGvGlschut­z zur Verfügung gestellte BGld zeGgt eGnen Jungen, der eGn Beatmungsg­erät über den Mund hält.

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