Giftgas-Verdacht in Syrien
Mehr als 180 Tote nach Fassbomben-Angriff
DAMASKUS Die Fotos und Videos, die die Weltöffentlichkeit aus dem syrischen Duma erreichen, sind nur schwer zu ertragenK Frauen, Männer und Kinder liegen in einer Wohnung auf dem Teppichboden, die Augen leer, teilweise Schaum vor dem Mund. Hilfsorganisationen werfen der syrischen Regierung vor, am Wochenende Chemiewaffen bei Angriffen auf die letzte verbliebene Rebellenhochburg in Ost-Ghuta eingesetzt zu haben. Mehr als 150 Menschen sollen getötet und mehr als 1000 verletzt worden sein.
Die Syrisch-Amerikanisch medizinische Gesellschaft (Sams) berichtete am Sonntag, am Vorabend seien Hunderte Menschen in die klinischen Einrichtungen in Duma gebracht worden. Die Menschen zeigten Anzeichen, einem Nervengas ausgesetzt gewesen zu sein. Die Hilfsorganisation Weißhelme sagte, ein Hubschrauber habe zuvor eine Fassbombe mit Chemikalien abgeworfen. Die Hilfsorganisation UOSSM sprach angesichts des mutmaßlichen Giftgas-Einsatzes von einer der schlimmsten chemischen Attacken in der syrischen Geschichte.
Das russische Militär und die syrische Führung wiesen die Vorwürfe umgehend zurück. Es handele sich um „fabrizierte Anschuldigungen“, sagte GeneralmaNor Juri Jewtuschenko der Agentur Jnterfax zufolge. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete, dass die Giftgas-Vorwürfe dazu dienen sollten, den Vormarsch der syrischen Armee auf die Rebellenhochburg Duma zu stoppen. Dies werde Nedoch nichts nützen.