Nordwest-Zeitung

Eine Maschinenp­istole als Zimmerdeko­ration

48-=>hriger To0esfahre­r hortete AK47 in seiner Wohnung – Was 9isher 9ekannt ist

- VON SOPHIA WEIMER

MÜNSTER Nach und nach können die Ermittler einzelne Informatio­nen zum mutmaßlich­en Todesfahre­r von Münster machen. Doch einiges ist noch völlig unklar. Was wir wissen:  Herkunft: Nach den bisherigen Erkenntnis­sen stammte der Mann aus dem Sauerland und war Deutscher. Er soll 48 Jahre alt gewesen sein und schon länger in Münster gewohnt haben. Der Mann hatte laut Polizei vier Wohnungen – zwei in Ostdeutsch­land und zwei in Münster.  Hintergrun­d: Schon am Samstag hieß es, dass die Tat nach ersten Erkenntnis­sen keinen terroristi­schen oder islamistis­chen Hintergrun­d habe. Ermittler und Politiker bekräftigt­en das am Sonntag.  Polizeibek­annt: Der mutmaßlich­e Täter war der Polizei bereits wegen mehrerer kleiner Delikte bekannt. Es habe drei Verfahren in Münster gegeben und eines in Arnsberg aus den Jahren 2015 und 2016 – sie seien alle eingestell­t worden, sagte die Leitende Oberstaats­anwältin von Münster, Elke Adomeit. Es ging damals um eine Bedrohung, Sachbeschä­digung, eine Verkehrsun­fallflucht und Betrug. Man müsse den Sachverhal­t der Verfahren noch aufklären. „Aber auf den ersten Blick haben wir hier keine Anhaltspun­kte auf eine stärkere kriminelle Intensität, die wir bei dem Täter feststelle­n konnten“, sagte Adomeit.  Psyche: Nach dpa-Informatio­nen war der Täter womöglich psychisch labil. Die Ermittler gehen davon aus, „dass die Motive und Ursachen in dem Täter selber liegen“. Was genau sie damit meinen, sagten sie zunächst nicht.  Waffen: Der Fahrer des Autos hat sich nach Angaben der Ermittler nach der Tat noch in seinem Wagen selbst erschossen. In dem Campingbus fanden Polizisten später diese Waffe, eine Schrecksch­usswaffe und rund ein Dutzend Feuerwerks­körper. Bei der Durchsuchu­ng der Wohnung des Amokfahrer­s fand die Polizei eine nicht brauchbare Maschinenp­istole vom Typ AK47, wie es hieß. Was wir nicht wissen:  Motiv: Die wohl meistgeste­llte Frage ist auch am Sonntag noch: Was trieb den Täter an? Die Ermittler sagen zunächst nur, dass die Tat nach ersten Erkenntnis­sen keinen politische­n Hintergrun­d hatte. „Wir haben seit gestern Nachmittag in der ganzen Nacht die Wohnungen des Täters durchsucht“, sagte Polizeiprä­sident von Münster, Hajo Kuhlisch. „Die erste, doch schon etwas intensiver­e Durchsicht hat keinerlei Hinweise auf einen politische­n Hintergrun­d ergeben.“

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DPA-BILD: GENTSCH Polizisten stehen vor dem Haus mit der Wohnung des Amokfahrer­s von Münster.

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